Kommentar |
Im Vergleich zu früher spielt sich das universitäre Leben heute zu einem erheblichen Anteil innerhalb internetbasierter Dienste und Communities ab. Sei es die Möglichkeit Kurse zu belegen oder mit dem Prüfungsamt in Kontakt zu treten oder aber auch sich mit Dozenten, Dozentinnen, Kommilitonen und Kommilitoninnen über Lehrstoff auszutauschen. Neben den offiziell angebotenen Anwendungen wie Moodle spielen Social Media Dienste eine wichtige Rolle dabei sich informell auszutauschen. Mittlerweile finden sich viele Gruppen, Seiten und Veranstaltungen auf Facebook, die sich ausschließlich um das universitäre Leben drehen. Während einige Seiten und Gruppen kaum angenommen werden, erfreuen sich andere Seiten und Gruppen großer Beliebtheit bei den Studierenden.
Insbesondere durch die permanente Verfügbarkeit vom Internet durch z.B. Smartphones können wir hier von einer Entgrenzung im lokalen Bereich ausgehen. Die im Vergleich zu schwarzen Brettern gestiegene Dynamik an Kooperationsmöglichkeiten und Austausch führt durchaus zu neuen Phänomenen, wie z.B. der Entstehung von studentischen Protestgruppen, die sich im Vergleich zu traditioneller Hochschulpolitik viel schneller formieren können. Insgesamt stellt sich die Frage, wie sich die Universitätslandschaft durch elektronische Gemeinschaften. Unter welchen Bedingungen formieren sich neue Gruppen und Gemeinschaften in der „digitalen Universität“? Was sind die Erfolgskriterien von beliebten Seiten? Wie unterscheiden sich viel genutzte Gruppen von anderen? Inwiefern unterscheidet sich die inhaltliche Qualität in verschiedenen Gruppen bzw. auf Seiten?
Heute stehen uns viele empirische Methoden und technische Verfahren zur Verfügung, um diesen Fragen nachzugehen. In diesem Seminar möchten wir uns mit verschiedenen empirischen Methoden befassen, die eine Untersuchung von Online-Communities an Hochschulen erlauben, insbesondere hochschulrelevante Gemeinschaften auf Facebook. |