Kommentar |
Kollaboration wird immer häufiger zur Bereicherung unterschiedlichster Szenarien eingesetzt. Das gemeinsame Entscheiden, Diskutieren oder Lernen bietet im Vergleich zum individuellen Vorgehen verschiedene Vorteile, die sich auf Motivation, Kommunikationsverhalten, Lernerfolg oder weitere Outcomevariablen beziehen können. Allerdings hat sich in vielen Forschungsarbeiten gezeigt, dass Kollaboration auch besondere Anforderungen an die Partner stellt, die daher das Potential ihrer Zusammenarbeit oft nicht ausschöpfen können.
Es existiert bereits eine Vielzahl an Unterstützungsmaßnahmen, die unter anderem eine Strukturierung der Kollaboration und Kommunikation zum Ziel haben. Die Bandbreite reicht dabei von expliziter Strukturierung bis hin zu Gestaltungsmerkmalen der Kollaborationsumgebung, die implizit vorteilhafte Verhaltensweisen nahe legen oder fördern. Offen bleibt bisher allerdings nicht nur, welcher Strukturierungsgrad in einer spezifischen Situation sinnvoll ist, sondern auch wie bestimmte Eigenschaften (z.B. Vorwissen, Motivation) der Partner mit deren Bedarf von Unterstützung zusammenhängt.
Ziel des Praxisprojektes ist es daher, zu untersuchen, wie sich implizite im Vergleich zu expliziten Unterstützungsmaßnahmen auf interessante Prozess- und Outcomevariablen (z.B. Kommunikation, Effizienz, Elaboration, Zufriedenheit) in Kleingruppen auswirken und welche Bedeutung individuelle Eigenschaften der Kollaborationspartner dabei haben. Hierfür sollen die Teilnehmer eine gemeinsame empirische Studie planen, durchführen und auswerten. Im Rahmen des Praxisprojektes werden Kleingruppen gebildet, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der übergeordneten Fragestellungen beschäftigen werden. Ziel ist es hierbei, aus den Ergebnissen konkrete Gestaltungshinweise für Strukturierungsmaßnahmen in kollaborativen Szenarien abzuleiten. |