Kommentar |
Inhalte:
Der Alltag von Mönchen, Bauern und Kaufleuten, gefährlicher Handel und inquisitorische Jagd auf Ketzer, Kaiser und Päpste, Krisen und Katastrophen: Nicht nur die Forschung interessiert sich heute zunehmend für diese bunte Welt zwischen Antike und Neuzeit, sondern auch eine wachsende Unterhaltungsindustrie. In Ritterspektakeln und Gauklerfestivals wird das Leben der Menschen zwischen 500 und 1500 n. Chr. zumeist romantisch verklärt, werden Höllenangst, Pestkatastrophen und Hungersnöte jedoch ausgeblendet. Indessen sind die schriftlichen und bildhaften Quellen in Urkunden, Chroniken, Annalen und Evangeliarien Abbilder einer faszinierenden Welt, ohne deren Auseinandersetzung mit ihr weder die europäische Kultur insgesamt noch unsere moderne Zeit verstanden werden können. Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht nur für die Mittelalterforschung verfehlt, wollte man immer noch von einem „dunklen Zeitalter“ zwischen antiker Klassik und aufgeklärter Vernunft sprechen
Lernziele:
Studierende sind in der Lage zu erkennen, über welche Wege der Auseinandersetzung und kommunikativen Verständigung unseres kulturellen Traditionszusammenhangs dieser eigentlich erst entstand und welche Bedeutung er für unser Selbstverständnis und unsere Orientierung in einer veränderten Welt hat. |
Literatur |
Buchner, R.(Hrsg), Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Darmstadt 1971 Langosch, K., Lateinisches Mittelalter, Darmstadt 1969 Ders.,Profile des lateinischen Mittelalters, Darmstadt 1967 Wunder, H.(Hrsg), Feudalismus, München 1974 Borst, A., Lebensformen im Mittelalter, Hamburg 2004 Moraw, P., Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter, Berlin 1989 Mottek, H., Wirtschaftsgeschichte Deutschlands, Bd. 1, Berlin 1974
SemApp: 664, Standort Essen, GW/GSW, Lesesaal 2. OG. Zugangsdaten für Online-Material werden bei der Vorbesprechung bekannt gegeben. |
Leistungsnachweis |
Regelmäßige Teilnahme und entweder Protokoll (2 Cr.), oder Referat mit Thesenpapier (3 Cr.), oder große HA (20-seitig inkl. eigenständiger Recherche und Nutzung weiterführender Literatur (5 Cr.) – nur bei Vorerfahrung mit wissenschaftlichem Schreiben zu empfehlen).
In E3 ist regelmäßige, aktive Teilnahme mit Vor-/Nachbereitung neben dem erfolgreichen Bestehen Voraussetzung zum Scheinerwerb. Geduldet wird eine entschuldigte (!) Fehlzeit von 4 SWS bei regulären wöchentlichen Kursen. |