Inhalte:
Der Schwerpunkt der Veranstaltung gilt den Strategien und Taktiken bzgl. der „Ware Mensch“. Transfers auf gegenwärtige Vermarktungen dieser „Ware“ (Prostitution, Organhandel, Heranzüchten von Menschen) sind zu leisten.
Die einzelnen Themenbereiche seien hier nur systematisch angedeutet:
a) Geschichte: (1) Abriss der „klassischen“ und daher nicht unbekannten Geschichte des Sklavenhandels vor Columbus in Europa, Afrika, (2) nach Columbus als erste Globalisierung, weltumspannende Vermarktung, der Ware Mensch und (3) Fokus auf den (vorder-)asiatischen Raum wie Indien und China bis ins 19. Jh. Es sollen die Widerstandsformen, wie Aufstände, Gründung von Sklavenenklaven, bis hin zum ersten von Sklaven gegründeten Staat Haiti thematisiert werden; ebenso die Gegenreaktionen der Sklavenhalter beispielsweise in Amerika, wie Genozid an „Indianern“, Ermunterung der Indianer durch die europäischen Einwanderer, sich gleichfalls Sklaven zu halten oder die Abolitionismus-Bewegung.
b) Aspekte der Legitimation und Praxis in der Kirchengeschichte/Theologie: Papst Alexander VI. und die Aufteilung Südamerikas zwischen Spanien und Portugal (1494); Die theologische Kontroverse, ob Indios überhaupt Menschen seien, als Grundlage der Aufteilung der Welt und Schließung der von den Jesuiten geschaffenen Schutzzonen für vom Genozid bedrohte Indios (reduccíones jesuiticas; kommunistisch-utopische Kommunen).
c) Soziologie: Probleme der modernen Prostitution, Kinderversklavung, Kindersoldaten, Verkauf von Kindern als „preiswerte Arbeitskräfte“.
d) Jura: Menschenrechte, Aussagen und Implementierung (Jefferson, Virginia; Franz. Revolution; Wiedereinführung der Sklaverei durch Napoleon I.; Europäisches Parlament).
e) Philosophie und Politische Ökonomie: Positionen der frz. und dt. Aufklärung (besonders Kant, Hegel); Marx zum global wuchernden Kapital, Klärung von Ware und Geld; Geschichte des Bankwesens als koexistent auftretend mit Columbus’ Suche eines Seeweges nach China, nachdem die bisherigen Handelswege in arabische Hände übergegangen waren.
Lernziele:
Studierende sind in der Lage, exemplarisch historische Kenntnisse mit ethischen Positionen und eigenem moralischen Empfinden zu verbinden. Dadurch erlangen sie eine solidere Urteilsfindung gegenüber gegenwärtigen sozialen Problemen. |