Seit 1500 Jahren orientieren sich zahlreiche Ordensgemeinschaften an der Regel des Benedikt von Nursia. Die ungebrochene Attraktivität dieser Klosterregel besteht in ihrer Anpassungsfähigkeit. Die Benediktsregel konnte traditionsbewussten wie auch reformorientierten Mönchen gleichermaßen Identität stiften. Auch Bernhard von Clairvaux diente die Benediktsregel in einer Zeit sozialer und religiöser Aufbrüche als Basis für die Entfaltung ‚frischer‘ Ausdrucksformen monastischer Spiritualität.
Die Lehrveranstaltung ordnet die wichtigen Entwicklungen und Strukturen benediktinischen Lebens in die mittelalterliche Christentumsgeschichte ein. Anhand unterschiedlicher Quellengattungen (Klosterregeln, Gebetstexte, Bilder usw.) werden die verschiedenen Lebensweisen und Frömmigkeitsformen erarbeitet und zeitlich zueinander in Beziehung gesetzt. Diese historischen Verortungen führen schließlich zu der Frage: Warum ist die benediktinische Spiritualität für vielen Menschen heute immer noch so aktuell und anziehend? |