Handlungstheorie ist eine Grundlagendisziplin mit ausgedehntem Relevanzbereich. In diesem Seminar sollen durch intensive Lektüre ausgewählter Texte einige Potentiale von Handlungstheorien ausgelotet werden, wobei die Eingrenzung „epistemisch“ zunächst anzeigen soll, dass Anschlussmomente der praktischen Philosophie nicht im Fokus stehen werden. Darüber hinaus ermöglicht diese Bezeichnung aber eine Fokussierung von zwei Bezugsebenen entsprechend zweier Theoriesparten – philosophischer Handlungstheorie und soziologischer Handlungstheorie –, die, obwohl sie zu unterscheiden bleiben, in diesem Seminar nicht als kontingent parallele, sonst aber disparate Erscheinungen behandelt werden sollen:
Für epistemologische Zwecke von Interesse – und damit für den ersten Teil des Seminars entscheidend – sind solche Texte, mit denen sich Grundeinsichten „pragmatischen“ Denkens erringen lassen, deren Relevanz bis weit in Bedeutungstheorie, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie ausgreift, sowie selbstverständlich die in den Debatten um „Handlungstheorie“ bereits zu Klassikern sedimentierten Schriftgüter der analytischen Philosophie, in denen es um Fragen über Handlungs‑Motive, ‑Gründe, ‑Begründungen und ‑Ursachen, Handlungsbeschreibung, Handlungsdeutung und systematischer Klassifikation von Handlungstypen gehen kann.
Im materialen Sinne epistemisch beschäftigt in einem zweiten Teil die Frage, inwiefern Handlungstheorien für kulturwissenschaftliche Arbeit (im umfassenden Sinne von der Kunstgeschichte bis zur Ökonomie) fruchtbar gemacht werden können und welche spezifischen systematischen Aufgaben und Einsichten sich hier ergeben. Das Textmaterial wird sich hierbei im Rahmen von Klassikern auch soziologischer Theoriebildung bewegen.
Das Seminar ist ein forschungsbegleitendes Zusatzangebot und richtet sich an interessierte Studierende (aller Studiengänge). Eine persönliche Anmeldung per Mail (jan.podacker@uni-due.de) und der Besuch der Vorbesprechung sind Voraussetzung.
Für dieses Seminar ist keine Anmeldung über LSF erforderlich. |