Kommentar |
Der Wohlfahrtsstaat gilt als ein zentrales Merkmal von entwickelten Demokratien und tangiert Menschen, die in solchen Gesellschaften leben, mehr oder weniger durch verschiedene Maßnahmen und Instrumente. Dieser hohen Relevanz soll das Seminar Rechnung tragen, indem wir uns intensiv mit Theorien und aktuellen Debatten in der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung beschäftigen werden. Durch diese Fokussierung werden wir uns nicht nur mit dem deutschen Modell auseinandersetzen, sondern auch andere Staaten in den Blick nehmen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzudecken. Dabei wird auch immer die Überlegung eine Rolle spielen, ob Deutschland möglicherweise von anderen Ländern lernen kann.
Um dem oben genannten Aspekten Rechnung zu tragen, wird das Seminar in mehrere Themenblöcke gegliedert. In einem ersten Schritt werden wir uns mit historischen Grundlagen wohlfahrtsstaatlicher Entwicklung beschäftigen und uns mit der Frage auseinandersetzen, was Wohlfahrtsstaaten sind. Anschließend werden zentrale theoretische Ansätze thematisiert, insbesondere der Beitrag von Esping-Andersen steht hierbei im Mittelpunkt. Dieser soll in einem nächsten Schritt auf verschiedene Länderbeispiele angewendet werden. Abschließend werden im Seminar gegenwärtige Diskussionen in der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung besprochen, die sich darum drehen, in welchem Umfang der Transfer politischer Programme von einem zu anderen Land möglich ist und ob wir eine Annäherung der Wohlfahrtsstaaten beobachten können.
Englischer Titel: Comparative welfare state research - Theories and contemporary issues
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