Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden wurde und wird als Experte-Laien-Kommunikation mithilfe von Verständlichkeitskonzepten erforscht. Ebenso gibt es eine Reihe an Untersuchungen zu Unternehmenskommunikation. Wie Unternehmen mit Behörden kommunizieren, ist hingegen kaum erforscht.
Das Seminar untersucht Unternehmen-Behörde-Kommunikation aus der Sicht von Linguist/-innen, die an dieser Kommunikation insbesondere als technische Redaktion – einem wichtigen linguistischen Berufsfeld (Iseli 2010, 108) – beteiligt sind. Des Weiteren wird die technische Redaktion als Kommunikation mit Endverbrauchern (technische Laien) anhand von Textsorten wie der Bedienungsanleitung, dem Werkzeugkatalog etc. und als Textproduktionsprozess behandelt, der vor allem textbausteinverwaltende Datenbanken und sogenannte Kontrollierte Sprache einbezieht.
Das Seminar möchte an Texten und Beispielen Fragen wie die folgenden diskutieren:
- Wie werden Bedienungsanleitungen als zentrale Textsorte technischer Redakteure textuell, d. h. auch multimodal gestaltet?
- Wie lässt sich Kommunikation zwischen Unternehmen und Behörden linguistisch erfassen?
- Inwieweit berücksichtigen technische Redakteure Techniknormen und/oder Rechtsnormen als Sprachnormen?
- Wie verfassen technische Redakteure Texte mithilfe von spezifischer Software?
- Wie werden Texte in Unternehmen gemeinsam überarbeitet?
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