Kommentar |
Familie, Schule und Peers – das sind soziale Bezugsrahmen im Alltag von Schulkindern, die sich unter dem Gesichtspunkt ihrer Relevanz für Sozialisation und Bildungsweg zweifellos auch noch ergänzen ließen: durch Medienwelten, Vereinstätigkeiten, weitere Freizeitaktivitäten usw. In diesem Seminar richtet sich der Fokus auf die Verflechtungen von Familie, Schule und Peers, ihre wechselseitigen Beziehungen und Wirkungsweisen, die teils auf der Hand liegen, teils erst durch Forschungen sichtbar gemacht und belegt werden. Eine wichtige Perspektive sind dabei die unterschiedlichen Passungsverhältnisse – d.h. salopp formuliert, dass die verschiedenen „Lebensbereiche“ (z.B. Familienleben einerseits und Schulalltag andererseits) in ihren Eigenlogiken unterschiedlich gut zueinander „passen“, und sich diese für Schüler/innen unterschiedlich leicht „unter einen Hut“ bringen lassen. Auch zwischen den jeweiligen Peers (also dem gleichaltrigen sozialen Umfeld) und der Schule können die Beziehungen sehr unterschiedlich beschaffen sein – so wie auch (und nicht zuletzt aus diesem Grund) die Verhältnisse zwischen Eltern und dem Freundeskreis von Schüler/innen. Mit dem Umbau des Bildungssystems zu mehr Ganztagsschulen wird in der Erziehungswissenschaft aktuell auch ein Wandel des Verhältnisses von Familie, Schule und Peers stark reflektiert.
Wir werden in diesem Seminar den komplexen Beziehungen von Familie, Schule und Peers mit ihren Einflüssen und Auswirkungen nachgehen. Welche Beziehungen bestehen zwischen Familienhintergrund und Schulerfolg? Inwiefern wirken Freunde und weitere Gleichaltrige darauf ein? Inwiefern lässt sich ein kulturelles Wissen von Zuhause in die Schule transferieren und hilft bei den Anerkennungschancen unter den Mitschüler/innen? Das Seminar wird auf der Basis von Lektüren und Diskussionen einen vertiefenden Einblick zu diesen drei Sozialisationsfeldern mit unterschiedlichen Perspektiven auf ihr Zusammenwirken im Schulalter bieten. |