Kommentar |
Italien. Ein sterbender Autor. Krankheiten. Knabenliebe. Schon diese thematische Reduktion offenbart das große interpretatorische Potential von Thomas Manns Novelle 'Tod in Venedig', die in den letzten Jahren für zahlreiche Ansätze fruchtbar gemacht worden ist. Im Zentrum des Seminars stehen deshalb auch verschiedene theoretische wie methodische Zugänge zum Werk, die angewendet und diskutiert werden sollen, um zu erleben, wie sich die Deutung des Textes jeweils verschiebt, wie beispielsweise der namensgebende Tod des Autors höchst unterschiedlich konzeptionalisiert und gedeutet werden kann. Im Einzelnen soll das Seminar erzähltheoretische, strukturalistische wie auch hermeneutische Verfahren erarbeiten und auf den gewählten Text übertragen und so je unterschiedliche Deutungsvarianten des Textes erarbeiten. Insofern ist die Novelle ein Beispiel für die vielfältigen methodischen Möglichkeiten der Literaturwissenschaft, Texte zu interpretieren. |