Literarische Texte sind heutzutage ganz selbstverständlich in einen Medienverbund eingebettet. Viele Rezipienten lernen Literatur nicht mehr über das Buch, sondern über audiovisuelle Medien kennen. Dass Medien sich vermischen und aufeinander beziehen, ist in der Kunst-, Theater- sowie Film- und Fernsehgeschichte nicht neu. In seiner Abhandlung „Laokoon oder über die Grenzen der Malerei und Poesie“ griff Lessing bereits im 18. Jahrhundert in den ästhetischen Diskurs seiner Zeit ein, indem er bildende Kunst und Literatur miteinander verglich.
Auch in unterrichtlichen Kontexten wird etwa die filmische Literaturadaption nicht nur als Ergänzung zur Lektüre einer Ganzschrift, sondern als eigene Darstellungsform mit spezifischen Möglichkeiten betrachtet. Film, Hörmedien und Theater bedienen sich jedoch unterschiedlicher Zeichensysteme. Die symbolischen Codes müssen bekannt sein, um Text und Adaption adäquat miteinander vergleichen zu können.
Im Seminar diskutieren wir Fragen der Literaturvermittlung an ausgewählten Beispielen. Wir befragen unterschiedliche mediale Adaptionen literarischer Vorlagen (Roman, Erzählung, Drama) auf ihre spezifische Bild- und Formensprache und diskutieren sie unter literaturwissenschaftlicher und -didaktischer Perspektive. |