Kommentar |
Lange Zeit wurde der Ausdruck „europäisches Kino“ als Gegenbegriff für „Hollywoodkino“ und fast Synonym für das „Autorenkino“ angesehen. In den 1970er Jahren hatte der „Neue amerikanische Film“ neben den europäischen Strömungen in der Filmkritik und Wissenschaft Anerkennung gefunden. Doch währenddessen verschwanden Strömungen, die den Ruf des europäischen Kinos ausmachten, und einige Regisseure der „großen Filmnationen“ verfolgten individuelle Karriere weiter. Mitte der 1980er Jahre ist diese Entwicklung vollendet und seitdem ist viel Weiteres geschehen, wie z. B. die Internationalisierung der Filmproduktion oder der aktuelle Medienumbruch im Kino. So stellt sich die Frage, ob man noch über das europäische Kino sprechen kann, und was diese Bezeichnung dann heute bedeuten mag. Das Seminar wird diese Fragestellung anhand von Filmanalysen nachgehen und dadurch einen skizzenhafte Überblick der aktuellen europäischen Kinolandschaft vermitteln. |