Das Seminar dient der Betrachtung eines viel zitierten und rege diskutierten Problemfelds der EU, des sogenannten demokratischen Defizits. Als Teilnehmerin oder Teilnehmer des Kurses lernen Sie dazu in einem ersten Schritt grundlegende Legitimitätskonzepte und -mechanismen kennen und setzen sich mit unterschiedlichen Ansätzen der politikwissenschaftlichen Demokratieforschung auseinander.
In einem zweiten Schritt werden Sie die zuvor kennengelernten zentralen Argumente auf den Prozess europäischer Integration beziehen und zu einer eigenen Einschätzung gelangen, ob bzw. inwiefern diese für das Verständnis von Demokratie und Legitimation in der EU nützlich sind. Sie zeichnen die strukturelle und institutionelle Entwicklung der EU seit den Gründungsverträgen nach und identifizieren die Möglichkeiten, die mit dem Vertrag von Lissabon aktuell zur Verfügung stehen. Dabei werden im Seminar auch Themen wie europäische Öffentlichkeit und Euroskeptizismus eine Rolle spielen. In einem letzten Schritt setzen Sie sich im Seminar mit der Frage auseinander, wie der demokratietheoretischen Herausforderung postnationalen Regierens in Zukunft begegnet werden kann. Inwiefern ist eine Demokratisierung der EU nötig, inwiefern ist sie möglich?
Das Seminar findet als Blended Learning-Seminar statt, d.h. einzelne Sitzungen werden online vorgenommen oder durch Arbeitsaufträge ersetzt. Genauere Informationen erhalten Sie dazu in der ersten Sitzung mit dem Seminarplan, die erste Sitzung findet am 5.11. statt. |