Kommentar |
Die Gleichberechtigung der Geschlechter gilt zunächst als einer der grundlegenden Aspekte einer modernen Demokratie. Demokratie kann dabei auch als normatives Ideal (politischer) Selbstbestimmung angesehen werden.
Trotz formal gleicher politischer Rechte werden zahlreiche Demokratien bis dato oftmals durch die traditionellen (männlichen) Herrschaftsmuster aufrecht erhalten und es wird deutlich, dass Gleichberechtigungsdefizite im Rückschluss auch Demokratiedefizite zu sein scheinen. Es stellt sich somit die Frage, ob Geschlechterdemokratie demnach unmöglich ist oder aber die Transformation von Demokratie möglicherweise auch demokratiepolitische Möglichkeiten eröffnet.
Auf diesem Hintergrund soll in diesem Seminar auf Basis grundlegender Staats- und Demokratietheorien die vermeintliche Gleichberechtigung hinterfragt werden. Dabei werden in einem weiteren Schritt feministische/queere Demokratietheorien in den Blick genommen, um die Perspektive in Bezug auf den allgemeinen Demokratiebegriff zu erweitern. Abschließend kommt es zur Analyse von Alternativen und Zukunftsperspektiven in Bezug auf bisherige Herrschaftsverhältnisse. |
Literatur |
Einführende Literatur:
- Beger, Nico/Hark, Sabine/Engel, Antke/Genschel, Corinna/Schäfer, Eva (2000): Queering Demokratie: Sexuelle Politiken, Berlin: Querverlag.
- Kerner, Ina (2004): Geschlecht, in: Göhler, Gerhard/Iser, Mathias/Kerner, Ina: Politische Theorie. 22 umkämpfte Begriffe zur Einführung, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 137-154.
- Krause, Ellen (2003): Einführung in die politikwissenschaftliche Geschlechterforschung, Opladen: Leske + Budrich.
- Rosenberger, Sieglinde/Sauer, Birgit (2004): Politikwissenschaft und Geschlecht, Stuttgart: UTB.
- Sauer, Birgit/Wöhl, Stefanie (2012): Demokratie und Geschlecht, in: Mörschel, Tobias/Krell, Christian: Demokratie in Deutschland. Zustand-Herausforderungen-Perspektiven, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 341-363.
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