Kommentar |
Durch einen Staatstreich 1799 an die Macht gekommen, verwandelte der Revolutionsgeneral Napoleon Bonaparte Frankreich zunächst in eine Mischung aus elitärer Republik und Militärdiktatur, später – 1804 – in ein Kaiserreich mit modernistischen Ansprüchen. Gleichzeitig wurde die Expansionspolitik des Direktoriums fortgesetzt, nun mit dem dezidierten Ziel, Frankreich zum europäischen Hegemon zu machen. Eroberung erschöpfte sich aber nicht in machtpolitischer Einverleibung, sondern ging mit Reformen einher, die das Zeitalter von Rationalität und bürgerlicher Ordnung, wenn auch im monarchischen Gewand, einleiten sollten.
Der Widerstand gegen die von Frankreich ausgehende Umgestaltung stürzte Europa in einen Dreiundzwanzigjährigen Krieg (1792-1815). An seinem Ende stand der Versuch der Etablierung einer neuen Ordnung auf dem Wiener Kongress 1814/15, für die der Begriff „Restauration“ in vieler Hinsicht unzutreffend ist. Schon bald erhielten die fortschrittlichen Kräfte, vor allem Nationalismus und Liberalismus, neuen Auftrieb und leiteten die Ära des Vormärz ein. |
Literatur |
Literatur:
Fahrmeir, Andreas, Revolutionen und Reformen: Europa 1789-1850, München 2010.
Geisthövel, Alexa, Restauration und Vormärz 1815-1847, Paderborn 2008.
Hunecke, Volker, Napoleon. Das Scheitern eines guten Diktators, Paderborn 2011.
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