Kommentar |
Römische Religiosität erscheint uns heute merkwürdig fremd: Fernab von Fragen nach Glaubensgrundsätzen, Wahrheit, Moral und persönlicher innerer Verbindung zu transzendenten Wesen war der angemessene Umgang mit den „göttlichen Mitbürgern“ (J. Scheid) vor allem eine Frage des gemeinschaftlichen Handelns.
In der Übung werden wir zunächst anhand von schriftlichen und archäologischen Quellen die wichtigsten religiösen Institutionen als maßgebliche Teile des sozialen, politischen und familialen Lebens kennenlernen, wobei der Schwerpunkt auf der Stadt Rom zur Zeit der Republik liegen wird. Auf dieser Grundlage setzen wir uns anschließend mit historischen Einzelproblemen (z.B. Mysterienkulte; Rollen von Sklaven; Religionsphilosophie; religiöse Vielfalt im Reich) auseinander. Immer wieder werden wir dabei auch die wechselnden Trends der Forschung in den Blick nehmen.
Voraussetzung für den Abschluss dieser Übung ist die regelmäßige aktive Teilnahme, die ihrerseits auf gründlicher Textlektüre aufbaut, sowie die Präsentation eines kleinen Referats. |
Literatur |
Bernhard Linke, Antike Religion (Enzyklopädie der griechisch-römischen Antike 13), München 2014.
John Scheid, An Introduction to Roman Religion, Edinburgh 2003.
Mary Beard, Römische Religion. Kaiserzeit, in: Fritz Graf (Hg.), Einleitung in die lateinische Philologie, Stuttgart/Leipzig 1997, S. 492-519. |