Kommentar |
Inhalte:
Die Europäische Union ist das weltweit weitreichendste Governance-Experiment über die Grenzen traditioneller Nationalstaaten hinaus. Immer mehr europäische Staaten poolen ihre Souveränität in immer neueren Formen. Täglich muss sich der Bürger, die Wirtschaft, Politiker, Bundes- und Länderbeamte den neuen Herausforderungen aus Brüssel stellen. Aber was ist "Brüssel", wie funktioniert es, wie kann man Einfluss darauf ausüben und inwiefern kann man den Einfluss des europäischen Integrationsprozesses auf die nationalen politischen Strukturen und Politikbereiche wahrnehmen? Die Vorlesung wird den Wissensstand der so genannten EU-Integrationsforschung vorstellen und kritisch analysieren. Dabei wird im Besonderen auf die einzelnen europäischen Protagonisten (Europäischer Rat, Ministerrat, Europäisches Parlament, Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und der Gerichtshof der Europäischen Union) Wert gelegt. Zudem untersuchen wir den Einfluss des europäischen Integrationsprozesses auf nationale Akteure: die Exekutive, Parlamente, Gerichte, Parteien, Interessensgruppen, Länder, Regionen und Kommunen. Abschließend setzen wir uns mit der aktuellen Frage der Umsetzung europäischen Rechts in den einzelnen Mitgliedsstaaten auseinander.
Lernziele:
Am Ende der Veranstaltung werden alle Studierenden die aktuellen Debatten rund um "Brüssel", der Zukunft des europäischen Integrationsprozesses und der so genannten Europäisierungsliteratur kennen und in der Lage sein, diese kritisch zu hinterfragen. Neben Professor Kaeding wird es Gastvorträge geben, die allen Interessierten praktische Einblicke in den Brüsseler Alltag ermöglichen. |