Kommentar |
Die Lehrveranstaltung widmet sich mit Goethes Faust einem überaus produktiven und spannenden Feld des deutsch-russischen Literaturkontakts. Gegenstand ist zunächst die Auseinandersetzung mit Goethes Faust-Dramen selbst. Von diesem Hintergrund wird dann die Faust-Rezeption in der russischsprachigen Epik des 19. und 20. Jahrhunderts erschlossen. Die Entwicklung des Faustmotivs wird dabei exemplarisch behandelt anhand von Werken wie Turgenews Faust, Die Brüder Karamasow, Das Leben des Klim Samgin von Gorki, Meister und Margarita und Hundeherz von Bulgakow, Lushins Verteidigung von Nabokow und einiger anderer Texte aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei das Besondere des 'russischen Fausts' als literarischer Figur sowie die vielfältigen intertextuellen Bezüge. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars ist die übersetzerische Leistung, die am Beispiel von Pasternak und Reschke untersucht wird. Den Ausklang der Lehrveranstaltung bildet die Faust-Rezeption im Medium Film (Faust-Verfilmung von Alexander Sokurow 2011). Die Texte sollen überwiegend auf Deutsch sowie - je nach der sprachlichen Kompetenz der TeilnehmerInnen - z.T. auch auf Russisch gelesen werden. Die Lektüre von Goethes Faust (möglichst beide Teile) sollte bis zum Seminarbeginn nach der Weihnachtspause erfolgen. Die russischen Werke werden z.T. als Ganztexte, überwiegend jedoch in Auszügen gelesen. Letztere werden zum Seminarbeginn in einem virtuellen Semesterapparat zur Verfügung gestellt. Frau Dr. Fedorovskaja kann als ausgewiesene russische Germanistin der Universität Chabarowsk glücklicherweise mit einem Gastdozierendenprogramm vor Ort sein, das zeitlich begrenzt ist. Deshalb wird die Lehrveranstaltung erst im Januar im wöchentlichen Rhythmus durchgeführt. Verpflichtend ist zudem die Teilnahme an den zwei Blockveranstaltungen, die am Samstag, dem 17.1. und 24.1., jeweils ca. von 9-18 Uhr stattfinden. Auf diese Weise kann das Seminar sehr kompakt in der zweiten Semesterhälfte absolviert werden. |