Kommentar |
Geschlechterbilder gehören zu den wichtigsten Themen im 20. und 21. Jahrhundert. Sie sind als medial-kulturelle Stereotypen, Klischees und normalisierte Vorstellungen von ‚männlich’ und ‚weiblich’ in der Kultur tradiert. Dabei dienen naturalisierte Geschlechterbilder, also, dass Mann und Frau sich wegen ihrer biologischen Merkmale unterscheiden, als zentrales Kriterium für die Konstruktion von Geschlecht. Das Seminar will sich auf die Spuren solcher Geschlechterbilder in der populären Kultur rund um Märchen, Kinderliteratur und Superhelden begeben, um herauszufinden, wie dort am ‚natürlichen Geschlecht’ beispielsweise jugendlicher LeserInnen mitgearbeitet wird. Obwohl diese Produkte nämlich inzwischen zur Alltagswelt vieler Heranwachsender gehören, ist die Wissenschaft der Analyse der dort dargestellten und kolportierten Geschlechterbilder, sowohl in Bezug auf Körperpraktiken, soziale und kulturelle Voraussetzungen wie auch deren Wirkungen auf ihre RezipientInnen nur bedingt nachgekommen. Das Seminar will deshalb in einem ersten Abschnitt einige wichtige Gendertheorien auf geeignete Beschreibungskategorien hin befragen, um im zweiten Schritt mit diesem Unterbau dann Geschlechterphänomene in der Literatur und in Verfilmungen quer durch das 20. und 21. Jahrhundert zu untersuchen. |