Kommentar |
Die Popularität und gesellschaftliche Bedeutung von Fußball ist ungebrochen und hat dabei in den letzten Jahren (noch einmal) deutlich zugenommen. Aber auch Gruppen bezogenen Menschenfeindlichkeit und Gewalt beim Fußball ist hoch aktuell und in den letzten zwei, drei Jahre ist tendenziell eine Ansteigen dieser Verhaltensweisen zu verzeichnen. Die aktuellen Entwicklungen mit dem erstarken von rechten und Neonazistischen Fangruppen mündeten u.a. in der Demonstration von HoGeSa in Köln Ende Oktober 2014. Seit dem differenziert sich das Spektrum weiter aus und so sind z.B. auch bei PEGIDA Fußballfans involviert. Diese Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich mit diesem Themenfeld stärker zu beschäftigen, da davon auszugehen ist, dass im Gegensatz zu früher, sich, ähnlich wie in anderen Ländern, Fußballfans auch zukünftig verstärkt in gesellschaftliche Debatten einbringen werden. Fans, die nicht zwingend der extremen Rechten angehören, und sich selbst sogar als aufgeklärte Menschen bezeichnen würden, verhalten sich rassistisch, extrem nationalistisch, antiziganistisch oder anderweitig diskriminierend. Behinderten feindlicheund antisemitische Schmährufe, Benachteiligung von Frauen oder Vorurteile gegen Homosexuelle scheinen beim Fußball deutlicher aufzutreten als im Rest der Gesellschaft. In die öffentliche Wahrnehmung geraten dabei aber meist nur die gewalttätigen Auseinandersetzungen. Gewalt und diskriminierendens Verhalten werden undifferenziert in einen Topf geworfen. Fußball wird in der öffentlichen Auseinandersetzung als Problemfeld benannt.Die verschiedenen Ebenen von Diskriminierung, Gruppenbildungsprozessen und sozialer In- und Exklusion werden in dem Seminar analysiert. |