Norbert Hoerster, geb. 1936, ist einer der einflussreichsten und meistrezipierten Ethiker im deutschen Sprachraum. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine – häufig als provozierend empfundenen – Thesen zu bioethischen Fragen wie Abtreibung und Sterbehilfe. Die begründungstheoretischen Grundlagen seiner Position hat er 2003 in „Ethik und Interesse“ und 2014 in „Wie lässt sich Moral begründen?“ entwickelt.
In diesem Seminar sollen sowohl die Grundlagen der Theorie Hoersters als auch deren Anwendungen auf bioethische Fragen diskutiert werden. Hoerster begründet in der Tradition des Kontraktualismus Moral als Mittel zur Realisierung individueller Interessen; dies führt ihn u.a. zu einem Plädoyer für eine Freigabe der Abtreibung und die Legitimität aktiver Sterbehilfe. Es wird zu prüfen sein, ob Hoerster seine Positionen plausibel begründet und welche Probleme sich daraus ergeben.
In einer der letzten Sitzungen des Seminars wird Norbert Hoerster selbst anwesend sein, um mit uns über seine Thesen zu diskutieren.
Die Veranstaltung ist primär für Bachelor-Studierende konzipiert, aber auch für Master-Studierende geöffnet. |