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Der demokratische Mensch - Betrachtungen zum Verhältnis von Lebensführung und Politik - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2015 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 30 Max. Teilnehmer/-innen 30
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfristen
Einrichtung :
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften

Einrichtung :
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Mo. 18:00 bis 20:00 wöch. 13.04.2015 bis 13.07.2015  LK - LK 063       30 Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schlee, Thorsten , Dr.
Zielgruppen/Studiengänge
Zielgruppe/Studiengang Semester Pflichtkennzeichen
Powi B.A., Politikwissenschaft (Bachelor of Arts) 4 - 6
Zuordnung zu Einrichtungen
Sozialwissenschaften
Inhalt
Kommentar

Der demokratische Mensch – Betrachtungen zum Verhältnis von Lebensführung und Politik

Jede Staatsform produziert einen bestimmten Menschentypus. Oder verhält es sich umgekehrt? Die Vorherrschaft eines bestimmten Menschentypus produziert dann die ihr eigene Staatsform. In welche Richtung auch immer: behauptet wird damit eine Korrelation von Lebensführung und Politik, die der liberalen Lesart des Bürgers widerspricht.

Die Geschichte der Philosophie zeichnet sich durch ein vererbtes Mißtrauen gegenüber der Demokratie aus. Vielleicht mag sich der Mensch der Moderne im platonischen Spott auf "den Demokraten" wiedererkennen? Zuallererst ist er frei, aber diese Freiheit weiß er nicht zu nutzen. Manchmal treibt er Sport, manchmal ist er faul, mal zieht er in den Krieg, mal treibt er Handel und hin und wieder will er sogar philosophieren.

In diesen Fußspuren setzt das Seminar an der Entwicklung neuzeitlicher Demokratietheorie an. Sie errichtet ein umseitiges Misstrauen gegenüber Herrschern und Beherrschten gleichermaßen. Keinem ist zu trauen, keinem Philosophenkönig, keinem omnipotenten Leviathan, erst recht keiner Massenbewegung! Wenn ich meinen Mitmenschen nicht traue, muss ich Vorsichtsmaßregeln treffen, die den Mißbrauch der Herrschaft genauso verhindern, wie die Vereinnahmung des Staates durch eine tendenziöse Gruppierung. Neuzeitliche Demokratietheorie entwickelt sich derart im Spannungsverhältnis liberaler Vorsicht und dem Vertrauen auf- bzw. den Appell an republikanische Tugend. Das Seminar fragt, welchen Menschentypus der aufkommende liberale Rechtsstaat erfordert, wogegen sich dieser Menschentypus durchsetzt und schließlich welche „Subjektivierungsform“ gegenwärtige – liberal wurzelnde – Regulierungsformen voraussetzen.

           

Literatur

Literatur (Auswahl)

Adams, Angela/ Adams, Willi Paul (Hrsg.): Hamilton/ Madison/ Jay. Die Federalist-Artikel. Politische Theorie und Verfassungskommentar der amerikanischen Gründerväter. Mit dem englischen und deutschen Text der Verfassung der USA. Herausgegeben, übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Angela Adams und Willi Paul Adams. Paderborn 1994.

Adair, Douglas: „That Politics May Be Reduced to a Science”: David Hume, James Madison, and the Tenth Federalist. In: Colbourn, Trevor (Hrsg.): Fame and the Founding Fathers. Essays by Douglas Adair. Indianapolis 1994, S. 132 – 152.

Baker, Keith Michael: Sièyes. In: Furet, Francois/ Ozouf, Mona (Hrsg.): Kritisches Wörterbuch der Französischen Revolution. Band 1. Ereignisse, Akteure. Frankfurt a. M. 1988, S. 528 – 545.

Deleuze, Gilles: Postskriptum über die Kontrollgesellschaften. In: ders.: Unterhandlungen 1972-1990. Frankfurt/M. 1993.

Freud, Sigmund: Das Unbehagen in der Kultur. In ders.: Abriß der Psychoanalyse. Das Unbehagen in der Kultur. Frankfurt/Main 1972, S. 65-98.

Gehlen, Arnold: Anthropologische Forschung. Reinbeck 1977.

Gerhardt, Volker: Lebensführung und Politik. Anthropologische Elemente einer philosophischen Theorie der Politik. In: Bayertz, Kurt (Hrsg.): Politik und Ethik. Stuttgart 1996, S. 9 – 40.

Hobbes, Thomas: Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines bürgerlichen und kirchlichen Staates. Herausgegeben und eingeleitet von Iring Fetcher. Darmstadt/ Neuwied 1966.

Hume, David: Idea of a perfect commonwealth. In ders.: Essays. Moral, Political and Literary. Oxford 1963, S. 499 – 515.

Rousseau, Jean Jacques: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Aus dem Französischen übersetzt und herausgegeben von Philipp Rippel. Stuttgart 1998.

Kant, Immanuel: Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. In: Weischedel, Wilhelm (Hrsg.): Schriften zur Anthropologie, Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik. Frankfurt a. M. 1977, S. 33 – 50.

Reckwitz, Andreas: Das hybride Subjekt. Eine Theorie der Subjektkulturen von der bürgerlichen Moderne zur Postmoderne. Weilerswist 2006.

Sièyes, Jospeh Emmanuel: Einleitung zur Verfassung. Anerkennung und erklärende Darstellung der Menschen- und Bürgerrechte. Am 20. Und 21 Juli 1789 im Verfassungsauschuß verlesen. In ders.: Politische Schriften 1788 – 1790 mit Glossar und Sieyes Bibliographie. Übersetzt und Herausgegeben von Eberhard Schmitt und Rolf Reichardt. 2., überarbeitete und erweiterte Ausgabe. München/ Wien 1981, S. 239 – 257.

Veyne, Paul: Kannten die Griechen die Demokratie. In: Veyne, Paul/ Meier, Heinrich: Kannten die Griechen die Demokratie? Berlin 1988, S. 13 – 44.

Leistungsnachweis

Schriftliche Vorbereitung dreier Texte in Form von Zitaten und herausgearbeiteten Kernthesen bzw. Fragestellungen

Hausarbeit 15 Seiten


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2015 , Aktuelles Semester: SoSe 2024