Kommentar |
Südafrika entwickelte sich seit dem späten 19. Jahrhundert als einziges Land auf dem afrikanischen Kontinent zu einer Industriegesellschaft. Zunächst war die technische und ökonomische Modernisierung auf den Bergbau begrenzt, der aber immerhin die Kommerzialisierung der Landwirtschaft in Gang setzte. Erst im 20. Jahrhundert kam durch eine zielgerichtete Industriepolitik der Regierung eine weitergehende Industrialisierung in Gang, die immer weitere Teile der südafrikanischen Bevölkerung einbezog. Das führte zu einer Auflösung traditioneller Strukturen, der die Politik mit immer rigideren Maßnahmen der Rassentrennung und Retribalisierung der schwarzen Bevölkerung gegenzusteuern suchte. Die Vorlesung wird die Industrialisierungsgeschichte selbst sowie ihre sozialen und kulturellen Auswirkungen aufzeigen. Dabei wird auch deutlich werden, dass die Geschichte der Rassentrennung nicht erst mit dem Beginn der Apartheid 1948 einsetzte, sondern bis zum Beginn des 2. Weltkriegs schon weit entwickelt war. |
Literatur |
Literatur: R. Ross, A.K. Mager, B. Nasson (Hg.), The Cambridge History of South Africa, Bd. 2: 1885-1994, Cambridge 2011. |