Aus arbeitsmarktpolitischer Perspektive galten Frauen lange als "flexible Verschiebemasse", die in Zeiten knapper Arbeitskräfte mobilisiert, und im Zuge von Arbeitsplatzengpässen in die unbezahlte Familien- und Reproduktionsarbeit im Haushalt zurückgedrängt wurden. Auch heute noch ist strittig, inwieweit der deutsche Sozialstaat Negativanreize zur Frauenbeschäftigung setzt bzw. ob und inwiefern er dazu beiträgt, geschlechtsspezifische Barrieren am Arbeitsmarkt zu bekämpfen. Klar ist nur, dass der deutsche Arbeitsmarkt nach wie vor durch deutliche Geschlechterunterschiede geprägt ist.
Im Rahmen des Seminars wird ein lebenslaufbezogener Zugang auf die Erwerbsbeteiligung von Frauen zugrunde gelegt. Neben der empirischen Bestandsaufnahme zur Entwicklung und Struktur der Frauenerwerbsbeteiligung sowie weiblicher Erwerbswünsche sollen dabei auch theoretische Perspektiven auf das Thema diskutiert werden. Anschließend wird der Fokus auf mögliche Handlungsfelder gelengt. In diesem Zusammenhang sollen neben einem systematischen Überblick über potentielle Handlungsfelder auch konkrete Maßnahmen diskutiert und bewertet werden. Abschließend wird durch einen Exkurs auf die Lebensphase "Alter" nachgezeichnet, warum ein akuter Handlungsdruck in Bezug auf weibliche Lebens- und vor allem Erwerbsverläufe besteht.#
Das Seminar beginnt am Donnerstag, den 22.10.2015.
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