Kommentar |
Sprechende Tiere und verzauberte Prinzessinnen: In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts begeistert sich die höfische Gesellschaft für Kunst- bzw. Feenmärchen. Jean de La Fontaine, Charles Perrault und Madame d’Aulnoy gestalten in Vers und Prosa das Zivilisationsideal ihrer Gegenwart auf der Grundlage des merveilleux. Es handelt sich um eine jeweils spezifische Art des Erzählens, mit der wir uns in diesem Seminar befassen werden. Außerdem soll anhand von ausgewählten Beispielen und vor dem Hintergrund einer Epoche, die für die französische Kultur- und Literaturgeschichte von höchster Bedeutung ist, die Analyse narrativer Texte eingeübt werden.
Zur Einführung:
- Morgante, Jole, Quand les vers sont bien composés : variation et finesse, l'art des "Contes et nouvelles en vers" de La Fontaine, Bern, Lang 2012.
- Böhm, Roswitha, Wunderbares Erzählen : die Feenmärchen der Marie-Catherine d'Aulnoy, Göttingen, Wallstein 2003.
- Neuhaus, Stefan, Märchen, Tübingen, Francke 2005.
- Baader, Renate, Dames de lettres : Autorinnen des preziösen, hocharistokratischen und "modernen" Salons (1649 - 1698): Mlle de Scudéry - Mlle de Montpensier - Mme d'Aulnoy, Stuttgart, Metzler 1986.
- Grimm, Jürgen, Französische Klassik, Stuttgart, Metzler 2005.
Eine Auswahl von Märchen wird in einem Reader zur Verfügung gestellt.
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