Kommentar |
Während die Zwangsarbeit im Steinkohlenbergbau des Zweiten Weltkrieges bisher umfassend aufgearbeitet wurde, finden sich für die Zwangsarbeit am Niederrhein in den Jahren des Ersten Weltkrieges noch zahlreiche Desiderate. Der Quellenkurs strebt dabei eine multiperspektivische Betrachtung des Phänomenens der Zwangsarbeit an. Neben der Herkunft und Ausbildung der Kriegsgefangenen soll zunächst ihr Arbeitseinsatz sowie die Beurteilung durch Vorgesetzte erarbeitet werden. Darauf aufbauend steht das Verhältnis zwischen Vorgesetzten, Zwangsarbeitern und einheimischen Arbeitern untereinander ebenso im Fokus wie die Arbeitsbedingungen. Als Quellengrundlage dienen Ego-Dokumente der Akteure, Akten beteiligter Zechen sowie andere institutionelle Archivalien wie Polizeiberichte. Zu Beginn des Quellenkurses soll nach Absprache mit den Studierenden ein berufsvorbereitender Schwerpunkt gewählt werden. So können für Lehramtsstudierende Methoden zum Quelleneinsatz im Unterricht oder für Studierende mit fachwissenschaftlichen Schwerpunkt archivfachliche Inhalte in das Seminar integriert werden. Übung Sektorale Geschichte: Landesgeschichte, Neuere und Neueste Geschichte |
Literatur |
Rawe, Kai:...“wir werden sie schon zur Arbeit bringen“. Ausländerbeschäftigung und Zwangsarbeit im Ruhrbergbau während des Ersten Weltkrieges, Essen 2005. Herbert, Ulrich, Zwangsarbeit als Lernprozeß. Zur Beschäftigung ausländischer Arbeiter in der westdeutschen Industrie im Ersten Weltkrieg, in: Archiv für Sozialgeschichte 24 (1984), S. 285-304. |