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Methodenanwendung in Praxisfeldern: regionale politische Kulturforschung am Beispiel des Ruhrgebiets - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester WiSe 2015/16 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 30
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfristen
Einrichtung :
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften

Einrichtung :
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Mo. 14:00 bis 16:00 wöch. 26.10.2015 bis 08.02.2016  SG - SG 158       30 Präsenzveranstaltung
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Mo. 14:00 bis 18:00 EinzelT am 07.12.2015 SG - SG 029       Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schmitz-Vardar, Merve , Dr. des.
Zielgruppen/Studiengänge
Zielgruppe/Studiengang Semester Pflichtkennzeichen
Powi B.A., Politikwissenschaft (Bachelor of Arts) 3 - 3
Zuordnung zu Einrichtungen
Sozialwissenschaften
Inhalt
Kommentar

Nicht nur der viel zitierten Beschreibung, die politische Kultur einer Gesellschaft als „der Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln“ (Kasse 1983, S. 144), auch Mannewitz‘ Aufsatz mit dem Titel „Politische Kultur zwischen Symbolanalysen und Surveydaten“ (2014) deutet darauf hin, dass sich ein Kontinuum hinsichtlich der Bestimmung von politischer Kultur finden lässt. Die politische Kulturforschung ist ein Forschungsgegenstand der Politikwissenschaft, der sich mit der „subjektiven Dimension des Politischen“ (Greiffenhagen u. Greiffenhagen 2002, S. 387) befasst. Auch wenn es unter den Forschern eine Einigkeit darüber besteht, dass es sich um die subjektive Dimension handelt, so bleibt offen, was unter dem Subjektiven zu verstehen ist und wie das Subjektive erfasst werden kann und muss. Hier zeichnet sich ein Kampf zwischen politischer Kultur als politisch relevante Einstellungen, Meinungen und Orientierungsmuster (Almond u. Verba 1965, S. 13) und politischer Kultur als Grundannahmen über die politische Welt, genauer: Verständnisse über Politik und Demokratie in der Bevölkerung, ab (Rohe 1994a, S. 1). Kurz gesagt: Lassen sich die Unterschiede als einstellungsorientiere Ansätze vs. kulturalistische Konzepte kontrastieren. Der kulturalistische Ansatz meint, dass die einstellungsorientierte Erfassung politischer Kultur zu kurz greife, denn auch wenn ein Wandel von Einstellungen kulturelle Ursachen haben kann, ist dies nicht zwingend erforderlich, sodass dann lediglich von Einstellungswandel und (noch) nicht von Kulturwandel zu sprechen ist (Rohe 1994b, S. 165-166). Dieses Auseinanderklaffen oszilliert, zwischen den Polen der quantitativen und qualitativen Erforschung politischer Phänomene.

Im Seminar wird daher keine explizite Methode bevorzugt, vielmehrt geht es darum, dass das Spektrum der qualitativen Methoden indem Sinne ausgeschöpft, dass Sie die Möglichkeiten und Grenzen erlernen. Einstellungsorientierte Varianten zur Erfassung politischer Kultur sind besonders wegen der geringen Fallzahlen in den Surveys kaum zu realisieren. Daher empfiehlt es sich tiefer in den Methodenkoffer der qualitativen Forschung zu schauen. Hier steht Ihnen die Auswahl von deutungstheoretischen Analysen, Leitfadeninterviews sowie Fokusgruppenanalysen offen. Auch die Auswertung der Textgrundlage kann nach Regeln der qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse erfolgen. Je nach Ihrer Forschungsfrage und den eigenen Vorlieben können Sie sich dem Thema „Politische Kultur(en) im Ruhrgebiet“ aus unterschiedlichen Ansätzen heraus nähern.

Das Ruhrgebiet setzt sich aus 53 Revierstädten zusammen, weist 5.3 Millionen Einwohner aus mehr als 130 Nationen auf und hat in der jüngeren Vergangenheit einen nachhaltigen Strukturwandel durchlebt. Dieser Strukturwandel setzt beim Ende der dunklen Schächte und rauchenden Schlote an, denn seit 1980 haben sich an Rhein und Ruhr immer mehr Branchen, wie beispielsweise die Informationstechnologie oder die Energie- und Wasserwirtschaft angesiedelt. Das Ruhrgebiet ist zudem das Bindeglied zwischen Rheinland und Westfalen.

Aus dieser Verzweigung leiten sich die drei zentralen Aspekte des Forschungsseminars ab:

  • Konzeptualisierung und Messung politischer Kultur(en)
  • Betrachtung einstellungsorientierten politischen Kultur
  • Erarbeitung kulturalistischer Konzepte der politischen Kultur
  • Erforschung einer regionalen politischen Kultur des Ruhrgebiets

Unter Bezugnahme auf einschlägige Literatur lernen Sie in diesem Seminar die Gemeinsamkeiten und Unterschiede qualitativer wie quantitativer Forschungsmöglichkeiten, sowie die 'blinden Flecke' einstellungsorientierter Konzepte wie auch kulturalistischer Ansätze kennen.

Am Ende des ersten Durchführungssemesters konzepieren Sie ein eigenes Konzept politischer Kultur, das Sie im 2. Teil des Seminars hinsichtlich regionaler Spezifika erweitern und am Beispiel des Ruhrgebiets (oder anderen Regionen NRWs) anwenden. Darüber hinaus bleibt es Ihnen und Ihrer Fragestellung überlassen, welches Analyseverfahren Sie verwenden.

Literatur

Zitierte Quellen:

  • Almond, Gabriel A. und Sidney Verba. 1965. The Civic Culture. Political attitudes and democracy in five nations. An analytic study. Canada: Sage Publications.
  • Greiffenhagen, Martin und Sylvia Greiffenhagen. 2002. Politische Kultur, In Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, Hrsg. Martin Greiffenhagen und Sylvia Greiffenhagen, 387-401. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
  • Kaase, Max. 1983. Sinn oder Unsinn des Konzepts „Politische Kultur“ für die Vergleichende Politik-wissenschaft oder auch: Der Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln. In Wahlen und po-litisches System. Analysen aus Anlaß der Bundestagswahl 1980, Hrsg. Max Kaase und Hans-Dieter Klingemann, 144-171. Opladen: Westdeutscher Verlag.
  • Mannewitz, Tom. 2014. Literaturbericht. Regionale politische Kultur zwischen Symbolanalysen und Surveydaten – methodische, konzeptionelle und geographische Desiderate der deutschen For-schung seit 1990. Zeitschrift für Politikwissenschaft: 525-545.
  • Rohe, Karl. 1994a. Politische Kultur: Zum Verständnis eines theoretischen Konzeptes. In Politische Kultur in Ost- und Westdeutschland,, Hrsg. Oscar Niedermayer und Klaus von Beyme, 1-21. Opladen: Leske+Budrich Verlag.
  • Rohe, Karl. 1994b. Politik. Begriffe und Wirklichkeiten. Eine Einführung in das politische Denken. Stuttgart [u. a.]: Verlag W. Kohlhammer.

Überblick der Grundlagenliteratur (Auswahl):

  • Pesch, Volker. 2000. Handlungstheorie und Politische Kultur. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
  • Pickel, Susanne und Gert Pickel. 2006. Politische Kultur- und Demokratieforschung. Grundbegriffe, Theorien, Methoden. Eine Einführung. Wiesbaden: VS Verlag.
  • Stachura, Mateusz. 2005. Die Deutung des Politischen. Ein handlungstheoretisches Konzept der politischen Kultur und seine Anwendung. 
Bemerkung

Das Seminar richtet sich an Studierende im Bachelor Politikwissenschaft. In den inhaltlichen Sitzungen vertiefen Sie die Kenntnisse über den Forschungsbereich der Politischen Kulturforschung wobei die Anwendung qualitativer und/oder quantitativer Methoden im Forschungsbericht eine Frage Ihrer individuellen Vorlieben und Argumentation bleibt. 

Desweiteren ist in dem Modul das Mentoring-Programm angesiedelt. Ziel der Teilnahme am Mentoring-Programm ist der Erwerb und Ausbau von Fähigkeiten zur Selbstorganisation in einem komplexen Umfeld. Das Programm versetzt die Studierenden in die Lage, Organisationsabläufe selbständig zu planen und durchzuführen, eigene Kompetenzen aktiv in die Gruppe einzubringen, Ideen für die persönliche Studiengestaltung und für die Berufsfindung zu entwickeln. Darüber hinaus soll das Mentoring-Programm den   Studierenden  den   Einstieg   in   die   Bachelor-Studiengänge sowie in die Studienumgebung an der Universität Duisburg-Essen erleichtern. Näheres zum Mentoring-Programm wird in der ersten Sitzung besprochen, da dieses Ihren Wünschen angepasst werden soll. Eine Teilnahme ist nicht auch bei Besuch des Seminars nicht verpflichtend.

 

 

 

Leistungsnachweis

Allgemeine Teilnahmeanforderungen:

  • regelmäßige Teilnahme
  • Pünktlichkeit
  • Lesen der Lektüre
  • Aktive Mitarbeit im Seminar
  • Konzeptpapier von ca. 5 Seiten nach dem ersten Durchführungssemester

Anforderungen für einen Leistungsnachweis (Methodenmodul 2):

  • Hausarbeit (abschließender benoteter Forschungsbericht (15-20 Seiten) nach dem zweiten Durchführungssemester, Gewichtung 100%)

Nähere Hinweise zur aktiven Mitarbeit im Seminar und dem Forschungsbericht erhalten Sie in der ersten Seminarsitzung.

 

Hinweis für Studierende mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung

Hinsichtlich der Studien-und Prüfungsleistungen können sich Studierende mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung bei Bedarf (nach Vereinbarung per E-Mail) an mich wenden, um die Möglichkeiten eines Nachteilsausgleichs zu besprechen. 

Falls sich aufgrund der Behinderung/chronischen Krankheit Schwierigkeiten bei der Teilnahme an der Lehrveranstaltung ergeben, bitte ich Sie, mich vor Beginn des Seminars zu benachrichtigen, ggfs. kann ein Raumtausch vorgenommen werden.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2015/16 , Aktuelles Semester: SoSe 2024