Kommentar |
Spätestens seit den 1990er Jahren ist der Begriff des sogenannten Demokratiedefizits nicht nur Teil der akademischen Auseinandersetzung, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung etabliert. Das Demokratiedefizit wird dabei oft als Ursache des weitverbreiteten Euroskeptizismus und einer allgemeinen Politikverdrossenheit genannt. Das Thema der Demokratie in der Europäischen Union (EU) hat daher akademische und gesellschaftliche Relevanz.
Das Ziel dieses Seminars ist es, das politische System der EU und ihre demokratische Qualität kritisch zu analysieren. Dazu werden Studierende erst mit Grundbegriffen der Demokratietheorie vertraut gemacht, um diese auf die Institutionen und Entscheidungsprozesse in der EU anzuwenden. Dabei wird die Frage erläutert, ob die EU ein Demokratiedefizit hat und welche Möglichkeiten und Grenzen für eine europäische Demokratie bestehen (z.B. durch Parteien, direkte Demokratie oder deliberative Ansätze). Besonderes Augenmerk wird in dem Seminar auch auf die Entwicklung der Verträge, als Grundlage der institutionellen Struktur der EU, sowie den Vertrag von Lissabon gelegt. Die Anwendung von Grundbegriffen der Demokratietheorie soll es Studierenden ermöglichen, die Institutionen der kritisch zu analysieren, um Argumente für eigene Thesen zur demokratischen Qualität der EU zu entwickeln. |
Leistungsnachweis |
Von den Studierenden wird erwartet, dass sie die Pflichtliteratur lesen und aktiv an den Diskussionen im Seminar teilnehmen. Im Laufe des Seminars werden weitere Aufgaben wie z.B. Referate, Gruppenübungen o.ä. zu erbringen sein. Für einen Leistungsnachweis muss eine Seminararbeit verfasst werden. |