Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat „Flüchtlinge“ zum Wort des Jahres 2015 gewählt. Das ist nicht sehr verwunderlich, beherrscht das Thema Flucht-Migration gerade die politische Diskussion, vor allem aber die Medienlandschaft – und das mit zum Teil aberwitzigen Akzentuierungen, die das ganze Spektrum der Wertungen zum Fremden enthält. Im Seminar und den fünfminütigen Dokumentationen können die xenophoben/-philen Tendenzen, die derzeit die Öffentlichkeit beherrschen, gleichermaßen thematisiert werden; vor allem aber wollen wir über eine Form der audiovisuellen Berichterstattung nachdenken, die sich möglicherweise abhebt vom tagesaktuellen medialen Interesse am Thema Flucht und Migration.
Das Seminar schließt strukturell an die audio-visuellen Grundlagen im letzten Semester an und versteht sich als Aufbaukurs: Die technischen Fertigkeiten an Kamera/Schnittplatz werden weiter eingeübt und optimiert, gleichzeitig geht es natürlich auch um inhaltliche Konzeptionen von dokumentarischen Kurzfilmen, damit auch um die ästhetischen Möglichkeiten der Umsetzung ins bewegte Bild.
Es ist unabdingbar, dass sich die TeilnehmerInnen bereits in der vorlesungsfreien Zeit intensiv
- mit dem Gegenstand Flucht - Vertreibung - Migration beschäftigen, sich zudem bewußt den
- üblichen Formaten der Kulturberichterstattung im Fernsehen zuwenden (Kulturzeit, 3SAT - Tracks, ARTE - TTT, ARD - Aspekte, ZDF u.v.a.m.) und fragen, wie dort jeweils das Thema des Semesters zur Darstellung gebracht wird. |