Kommentar |
Seit der Unabhängigkeit Argentiniens von Spanien im Jahre 1816 spielte die Suche nach der eigenen Identität eine große Rolle, wie sich in der argentinischen Literatur des 19. Jahrhunderts zeigt. Domingo Faustino Sarmientos Gegensatz von Civilización y barbarie ist hier das bekannteste und später für ganz Hispanoamerika geltende Modell, dessen Nachwirkungen bis weit ins 20. Jahrhundert reichen. Charakteristisch ist aber auch die literatura gauchesca mit der Identifikationsgestalt des Gauchos in der argentinischen Pampa. Im 20. Jahrhundert waren es die großen Erzähler, die weit über Argentinien hinaus international bekannt wurden, in der Kurznarrativik wie im Roman: unter vielen anderen Ernesto Sábato, Jorge Luis Borges, Adolfo Bioy Casares, Julio Cortázar oder Manuel Puig, in der neueren Zeit beispielsweise Fernando Sorrentino, César Aira oder Ricardo Piglia. In der Vorlesung wird ein Überblick geboten über die beiden Jahrhunderte argentinischer Literatur.
Zur Einführung empfohlen:
- Rössner, Michael (Hg.) (1995 und öfter): Lateinamerikanische Literaturgeschichte. Stuttgart/Weimar: Metzler.
- Strosetzki, Christoph (1994): „Argentinien“, in: ders.: Kleine Geschichte der lateinamerikanischen Literatur im 20. Jahrhundert. München: Beck (= Beck’sche Reihe,1048), S. 246-297.
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