Das Seminar bietet eine exemplarische Einführung in ethische Fragestellungen und ganz „handwerklich“ in die Methodik der ethischen Urteilsbildung; gleichzeitig dient es der Vertiefung kirchengeschichtlicher Perspektiven. Beispielhafter Ansatz ist das Feld der für die ökumenischen Debatten unserer Gegenwart unerlässlichen Grundlage der Konfessionskunde.
Es gilt, über die Gegenüberstellung „katholisch – evangelisch“ oder „lutherisch – reformiert“ hinaus einen detaillierteren Blick auf die diversifizierte Struktur christlicher Konfessionen und Denominationen zu richten. Die Konfessionskunde versteht sich als die Wissenschaft von den verschiedenen Kirchenlehren. Es geht nicht nur um die Lehren der Kirchen, wie sie sich in den jeweiligen Bekenntnisschriften und Glaubensbekenntnissen niederschlägt, sondern darüber hinaus um die gesamte Lebenserscheinung der jeweiligen christlichen Kirchen und Gemeinschaften in ihrer geschichtlichen Entwicklung, sie beschreibt also auch deren Kult, Verfassung und spezifische Frömmigkeitsformen der Kirche.
Das Seminar betrachtet historische Entwicklungen genauso wie ethische Konflikte, an denen sich konfessionelle Unterschiede und Herausforderungen für die Ökumene besonders deutlich zeigen; insofern ist es in den Modulen 5 und 6 sowohl für den Bereich Historische Theologie, als auch für die Ethik anrechenbar. |