Kommentar |
In seinem Buch Reasons and Persons (das leider nicht auf Deutsch übersetzt worden ist) hat Derek Parfit dafür argumentiert, dass die vortheoretische Konzeption, die wir von uns selbst haben, in einer grundsätzlichen Weise fehlerhaft ist. So versucht er u.a. zu zeigen, dass wir nur kraft einer Relation zwischen psychologischen Zuständen über Zeiträume hinweg dieselben bleiben und nicht etwa eine Identität als Subjekte dieser Zustände haben. Wie die Einheit des Bewusstseins, glaubt Parfit, könne auch die Einheit des ganzen Lebens einer Person nicht durch die Identität der Person erklärt werden, um deren Leben es sich handelt, da wir keine von den psychologischen Beziehungen, die unser personales Leben konstituieren, unabhängige Existenz haben. Parfit vertritt also eine reduktionistische Theorie unserer Existenz, die impliziert, dass zwischen verschiedenen Personen kein ontologisch tiefer Unterschied besteht, während wir in unserem Selbstverständnis genau das annehmen. |
Literatur |
Derek Parfit, Reasons and Persons, Oxford, Kap. 10-13 (da das Buch relativ teuer ist, wird der Text zur Verfügung gestellt) |