Geschlechterdiskurse erleben in der Populärkultur eine fantasievolle, vielfältige und teilweise auch kontroverse Darstellung. Hier lassen sich Strategien des Widerstandes, als Transformationsversuche bestehender Normen oder als bejahende Repräsentation ihrer Selbstverständlichkeit erkennen. Es werden Transformationen von Geschlecht erprobt, diverse Identitäten angeeignet, aber auch bestehende Leitbilder von Männlichkeit bzw. Weiblichkeit fortgeführt.
Während informationsorientierte Medienformate nach wie vor hierarchische Geschlechter-verhältnisse erzeugen, weisen unterhaltende Medien ambivalente Tendenzen auf. So lassen sich neue Formen von Antifeminismus, der allgemeinen Sexualisierung von Männern sowie Frauen und der (Re‐) Biologisierung der Geschlechterdifferenz erkennen, aber auch Repräsentationen, die die heteronormative Matrix hinterfragen.
Im Seminar wird der Frage nachgegangen, inwieweit es zu einer Re‐ bzw. Depolitisierung des Identitätsdiskurses kommt und welche gesellschaftspolitische Relevanz Geschlechterdiskurse durch die Repräsentation in der Populärkultur besitzen. Dazu werden nach eingehender Lektüre theoretischer Grundlagen unterschiedliche Beispiele aus Musik, Literatur sowie Film eingehend analysiert und diskutiert. |