"Wir sind das Volk!" - lautete die politische Parole, die während der Montagsdemonstrationen 1989/1990 in der DDR gerufen wurde. Heute wird sie erneut, aber in anderem Zusammenhang auf den Straßen kundgetan. Die Flüchtlingskrise, der Rechtspopulismus und die internationale Terrorbedrohung durch den Islamischen Staat sind täglich in den Medien und lassen die Rufe "Wir sind das Volk" immer lauter werden.
Aber wer sind denn "Wir"? Was ist denn ein "Bürger"? Welche Rechte und Pflichten gehen mit dem Status des Bürgers einher? Kann man einem Menschen (z.B. einem Terroristen, der seine eigenen Landsleute bekämpft) den Status als Bürger oder eben nur die Staatsbürgerschaft entziehen? Gibt es einen Unterschied? Befinden wir uns denn überhaupt noch im Zeitalter des Bürgertums oder bereits im Post-Bürgertum?
Mit besonderem Blick auf rezente politische Entwicklungen und Krisen wird in diesem Seminar ein Streifzug durch die Geschichte des Bürgertums angeboten. Besprochen werden das Verständnis vom Bürgertum in anderen Staatsformen neben der Demokratie und die Artikulationsmöglichkeiten des Bürgertums.
Ziel des Seminars ist die Entwicklung und Durchführung eines sozialwissenschaftlichen Lehrforschungsprojektes. Die Ergebnisse sollen am Ende in einem Projektbericht zusammengefasst werden.
Der Kurs umfasst die Kurse Bürger im Staat I + II, wobei Bürger im Staat II (ohne SWS) für das Folgesemester vorgesehen ist.
Sprechzeiten sind montags von 13-14 Uhr nach Anmeldung im Online-Kalender |