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Das Üben von Kritik ist uns aus alltäglichen Handlungszusammenhängen vertraut. Auch in den Wissenschaften, die als Geistes-, Kultur-, Sozial- oder Gesellschaftswissenschaft entworfen wurden, ist ‚Kritik‘ immer oder immer wieder als zentrale Aufgabe verstanden worden.
An Kritik besteht also Bedarf, aber ein Bedarf an ihrem kontrollierten Vollzug – man kann nicht ‚irgendwie‘ kritisieren.
Ist aber Kritik mit Anspruch auf Wissenschaftlichkeit überhaupt möglich? Und falls ja, was kann Gegenstand der Kritik sein? Wozu kritisiert man eigentlich? Welche Bedingungen sind für den Vollzug zu erfüllen? Heißt „Kritik“ immer dasselbe? Gibt es methodische Verfahren der Kritik?
Es gibt heute keinen unumstrittenen Kanon, aber ein reiche Tradition an Angeboten, die der Rede wert sind. Ziel des Seminars ist es, aus diesen Angeboten mittels ausgewählter Textauszüge methodisches Rüstzeug zu gewinnen, das für Selbstverständnis und Tätigkeit in den Geisteswissenschaften leitend sein kann.
Das Seminar richtet sich an interessierte Studierende aller Wissenschaften, die sich eine kritische Aufgabe zuerkennen. Auch Doktoranden sind herzlich willkommen.
Für die Teilnahme müssen Sie bereit sein, auch anspruchsvolle Texte im Vorfeld so gründlich vorzubereiten, dass eine fruchtbare Auseinandersetzung in dem kondensierten Format eines Blockseminars möglich wird. |