Kommentar |
Der auf den ersten Blick zumindest aus literaturwissenschaftlicher Perspektive durchaus rätselhaft anmutende Titel dieses Hauptseminars lässt sich folgendermaßen erklären: Als man auf Kuba in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beginnt, das afrikanische Substrat der eigenen Kultur wahrzunehmen, und zwar jenseits des fiktionalen Diskurses der Sklavenromane des 19. Jahrhunderts, spielt der Klang eine zentrale Rolle: Prominente Studien aus dem Bereich der Soziologie (Fernando Ortiz) oder der Musikwissenschaft (Alejo Carpentier) sind afrokubanischen Instrumenten gewidmet. Die Anthropologin Lydia Cabrera sammelt mündlich überlieferte afrokubanische Erzählungen. Und nicht zuletzt sind Musik, Tanz und Klang auch in der sogenannten poesía negra von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Dieses Seminar ist verschiedenen Formen dieser Auseinandersetzung mit den ‚afrokubanischen Klangwelten‘ gewidmet, wobei einer der Schwerpunkte auf den Gedichten von Nicolás Guillén liegen wird. Guillén gilt als Begründer der poesía mulata, der er mit seinen Sammlungen Motivos de son (1930) und Sóngoro cosongo (1931) zugleich ein Denkmal gesetzt hat. Die Gedichte, Erzählungen und Essays werden (in Auszügen) bereitgestellt. |