Kommentar |
Kommentar: Das Neue Testament enthält, nach Überzeugung der christlichen Kirchen, die wesentlichen Texte, die das Leben, die Lehre und das Geschick Jesu Christi bezeugen. Zugleich spiegeln sich in diesen Texten die sozialen Umstände, unter denen sie entstanden sind: Wie bedeutete es, ein christliches Leben unter der Herrschaft des römischen Kaisers zu führen? Wie weit sollte die christliche Mission den Heiden entgegenkommen, wo sollte sie Distanz wahren? Welche Haltung sollten die Gemeinden gegenüber dem von den Rabbinen reorganisierten nichtchristlichen Teil des Judentums einnehmen? Und wie sollten sich die Gemeinden im Blick auf andere christlichen Gemeinden verhalten, die bei den gleichen Fragen zu anderen Antworten gekommen waren? All diese Probleme wurden von den Autoren des Neuen Testaments mit der Person und der Geschichte Jesu verknüpft. Welche Bedeutung die Antworten, zu denen sie fanden, für unsere Gegenwart haben können, läßt sich nur dann angemessen erfassen, wenn wir sie in ihrem Entstehungszusammenhang begreifen.
In dem Seminar wird zunächst der »historische Jesus« in den Blick genommen; anschließend geht es um die Entwicklung, die von Jesus zu Paulus führte. Vor diesem Hintergrund werden dann ausgewählte theologische Leitvorstellungen der neutestamentlichen Schriften vergleichend behandelt: Wie wird der Tod Jesu theologisch gedeutet, welchen Stellenwert hat die Rede von Jesu Auferstehung, was läßt sich mit den Wundererzählungen der Evangelien anfangen, warum kommt das Reich Gottes immer wieder in Gleichnissen zur Sprache?
Zu Beginn der Veranstaltung wird über moodle ein Reader zur Verfügung gestellt, der den Verlaufsplan und wesentliche Materialien enthält. Bitte melden Sie sich möglichst frühzeitig an! |