Perspektiven auf Religion: Von den Klassikern bis heute
Was ist Religion? Wie kann Religion soziologisch verstanden und untersucht werden? Wie verändert sich unser Blick auf aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen, wenn wir unterschiedliche Perspektiven auf Religion einnehmen?
In dem Seminar wenden wir uns verschiedenen Perspektiven auf Religion zu und wandern dabei von Problemanalysen des 19. Jahrhunderts zu aktuellen Fragestellungen: Wir beginnen mit Karl Marx‘ Kritik, Religion sei Opium für das Volk. Wir behandeln die funktionale Perspektive Emile Durkheims und den Fokus auf sozialen Wandel bei Max Weber. Mit Peter Berger diskutieren wir die These des bevorstehenden Verschwindens von Religiosität (Säkularisierungsthese), mit Niklas Luhmann das ‚Problem‘ religiöser Organisation. Im letzten Drittel des Seminars befassen wir uns besonders mit religiösen Gemeinschaften und transnationalen Bewegungen der Gegenwart. Die Literatur behandelt spezifische Themen wie Gender, transnationalen Aktivismus zum Beispiel für Menschenrechte oder Umweltschutz sowie Fundamentalismus, Terrorismus und einen vermeintlichen ‚Clash der Zivilisationen‘ (Samuel P. Huntington). In allen Sitzungen greifen wir in der Diskussion aktuelle Fragestellungen auf und stellen Bezüge zwischen den herausgearbeiteten Perspektiven her.
Für das Seminar wird die Lektüre englischer und deutscher Texte erwartet. Mündliche und schriftliche Beiträge können in beiden Sprachen erbracht werden. Voraussetzung für einen Leistungsnachweis sind zwei (sehr unkomplizierte) Kurzreferate sowie eine Hausarbeit. Abgabetermin für die Hausarbeit ist der 12. September 2017. |