Die Qualitativen Methoden verfügen über eine Reihe von gut ausgearbeiteten Verfahren. Die wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen und die idealtypische Anwendung dieser Verfahren sind der Fachliteratur zu entnehmen. Die Anwendung dieser Verfahren setzt jedoch ein gewisses Erfahrungswissen voraus, dass am besten in Forschungswerkstätten angeeignet werden kann.
Die von Karl Mannheim vorgeschlagene und von Ralf Bohnsack weiterentwickelte Dokumentarische Methode zielt darauf ab, milieuspezifisches Wissen zu rekonstruieren. Der Dokumentsinn von Interaktionen wird zunächst in der Feinanalyse rekonstruiert. Die Dokumentarische Methode legt aber großen Wert auf die komparative Analyse, so dass auch größere Fallzahlen analysiert und zu Typologien ausgearbeitet werden können. Mittlerweile wird die Methode im deutschen Sprachraum breit in der Jugend-, Bildungs- und Ungleichheitsforschung angewandt.
In der Veranstaltung können Sie durch die vertiefende Auseinandersetzung mit den Auswertungstechniken der Dokumentarischen Methode Schlüsselkompetenzen des qualitativen Forschens erlernen, die Ihnen auch dann nützlich sein werden, wenn Sie in eigenen Studien ein anderes qualitatives Auswertungsverfahren anwenden wollen. Im Zentrum der Veranstaltung stehen Interpretationen von Interviews, die wir in der Seminargruppe im Stil einer Forschungswerkstatt diskutieren werden.
Das Seminar setzt grundlegende Kenntnisse qualitativer Forschungsmethoden voraus. Wenn Sie hier nacharbeiten müssen, setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung. |