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Politische Soziologie des Zeitgeschehens - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2017 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfristen
Einrichtung :
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften

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Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Di. 12:00 bis 14:00 wöch. 18.04.2017 bis 28.07.2017  V15R - V15 R02 G70       30 Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Christiansen, Flemming , Prof. Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Fakultät für Gesellschaftswissenschaften
Inhalt
Kommentar

Dieser Kurs richtet sich vor allem an Lehramtsstudenten, die sich für die soziologische Auseinandersetzung mit aktuellen Hauptthemen der politischen Entwicklung interessieren.

Mit Ausgangspunkt in Karl Mannheims Buch Ideologie und Utopie (Mannheim, 1929) und anderen soziologischen Theorien des politischen Handelns werden wir vier aktuelle politische Themen durchleuchten:

(a) Migration und Präkarität in Europa;

(b) Präsident Donald Trump und die Krise der Amerikanischen Demokratie;

(c) Chinas neue globale Rolle; und

(d) technologische Innovation als politische "Disruption".

Der Streit um "gefälschte Nachrichten" (fake news) und "alternative Fakten" (alternative facts) während der Präsidentswahlen in den V.S. bezeugt, dass sich gegenüberstehende Ideologien verschiedene Wahrheitsansprüche machen und dass der "Chaos" und die "Rationalität" des individuellen Handelns der Wähler ihrer individuellen Erfahrungen entspringen. Ob Demagog, der wider ihrer Interessen die Massen für seinen eigenen Nutzen verführt hat, oder wahrer Demokrat, der Millionen von Nichtwählern zum ersten Mal zu den Wahlurnen gelockt hat, Trump hat herkömmliche Machtstrukturen in eine tiefe Krise gebracht. In Europa und den einzelnen Mitgliedsstaaten stehen Regelungen hinsichtlich des Arbeitsmarktes, der Immigration und der Bürgerrechte in Konflikt mit dem globalen Unterbietungswettlauf um Niedriglöhne und den parteipolitischen Zwängen zur nationalistischen, ethnischen und religiösen Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen; dies ist einer der wichtigsten ideologischen Zusammenstöße des 21. Jahrhunderts. China, ein Land der "rationalisierenden" und "totalisierenden" Ideologie, hat in den letzten drei Jahrzehnten große Wachstumsraten erzielt, sowie die Rolle der zweitgrößten Wirtschaft und der größten Handelsnation der Welt errungen, und ist seit einigen Jahren im Begriff, durch neue internationale Infrastrukturinvestitionen (die "neue Seidenstraße") herkömmliche globale Entwicklungsmodi zu verändern. Technologische Innovationen schaffen Realitäten, derer die Politik und herkömmliche Wirtschaftsstrukturen nicht Herr werden, z.B. im Zahlungsverkehr, dem Transportsektor, Handel, der öffentlichen Verwaltung, Formen der Arbeit, Medizin, und intellektuellem Eigentum, wodurch Vorstellungen von der gesellschaftlichen Entwicklung und politische Ideologien als irrational erscheinen. Karl Mannheims Ansätze bieten einen idealen Ausgangspunkt für Erklärungsmodelle, die große Ideolovien an ihrer Relevanz für den einzelnen Menschen messen, und die es ermöglichen, wichtige Tendenzen der gesellschaftlichen Entwicklung zu identifizieren. Wie Karl Mannheim deutlich gemacht hat, Ideologien sind immer unvollständige und sich ständig wandelnde Abbilder der Realität und imperfekte Anleitungen zum menschlichen Handeln. Für den soziologischen Beobachter sind sie dagegen präzise Anzeiger der politischen Interessen und Machtverhältnisse.

Literatur

{Mannheim 1929} Mannheim, Karl: Ideologie und Utopie. Bonn: Verlag von Friedrich Cohen, 1929.

{Mannheim 2015} Mannheim, Karl: Ideologie und Utopie. 9. Auflage mit einer Einleitung von Jürgen Kaube. Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, 2015 (Rote Reihe)

Bemerkung

Woche 1-2: Einleitung zur Soziologie des Handelns, mit Fokus auf Karl Mannheim

Woche 3-10: Analyse von 4 Fallstudien

Woche 11-12: Ausführliche Zusammenfassung

Leistungsnachweis

Hausarbeit 20-25 Seiten (8.000 Wörter + Literaturhinweise und Fußnoten); benotet; Sprache: Deutsch oder Englisch nach eigener Wahl; Themenwahl in der 3. Woche; in Papierform und als pdf-Datei einzuliefern.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2017 , Aktuelles Semester: SoSe 2024