Kommentar |
Das Recht auf freie Meinungsäußerung bezieht sich nicht nur auf intellektuell respektable Ansichten, sondern auch auf Meinungen, für die es überhaupt keine guten Gründe gibt. Angesichts eines solchen Verständnisses stellt sich zum einen die Frage nach dem Sinn und den Grundlagen der Meinungsfreiheit. Lässt sich Meinungsfreiheit (wie es John St. Mill getan hat) aus ihrem intelllektuellen Nutzen für die Gesellschaft begründen, wenn sie sich auch auf intellektuell nicht respektable Meinungen bezieht? Zum anderen stellt sich die Frage, warum nicht nur Meinungen, sondern auch Menschen für ihre Meinungen kritisiert werden können, wenn sich der Schutz der Meinungsfreiheit auch auf intellektuell unverantwortbare Meinungen erstreckt. |
Literatur |
John St. Mill, On Liberty/Über die Freiheit, enlisch/deutsch, Stuttgart: Reclam (zur Anschaffung empfohlen)
W. K. Clifford, The ethics of belief, in: ders.: The ethics of belief and other essays, Amherst: Prometheus Books. (oder eine andere Ausgabe) |