Kommentar |
Nietzsche ist ein umstrittener Denker, dessen Schriften im Philosophieunterricht zeitweise gar nicht studiert werden durften, weil man mit Blick auf seine Moralkritik, seinen Nihilismus und seine poetische Sprache eine sittliche Schädigung der jugendlichen Leser befürchtete. Der Reiz des Verbotenen feuerte die Schüler aber umso mehr an, Nietzsches Schriften privat zu lesen. Als sich schließlich in der Philosophiedidaktik die Auffassung durchsetzte, Werte nicht belehrend zu vermitteln, sondern vielmehr zu entwickeln und kritisch zu prüfen, erhielt Nietzsche auch am schulischen Lernort einen Kanonstatus.
Im Seminar wird eine Auswahl an Nietzsches Schriften studiert und deren didaktisches Potenzial für den philosophischen Unterricht beider Sekundarstufen ausgelotet. Auf diesem Weg findet eine Analyse und Kritik einschlägiger Unterrichtsmaterialien zu Nietzsche statt. Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie die zur Anschaffung empfohlene Literatur vor der ersten Seminarsitzung studieren. |
Literatur |
Zur Anschaffung:
Friedrich Nietzsche: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, Stuttgart: Reclam, 2009.
Ders.: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, Stuttgart: Reclam, 2015.
Ders.: Ecce homo. Wie man wird, was man ist, Berlin: Holzinger, 42016. |