Kommentar |
Im sprachgeschichtlichen Wandlungsprozess ändern Wörter nicht nur ihre Lautgestalt oder grammatische Eigenschaften, sondern ebenso auffällig ist auch oft der Wandel der Bedeutung. Wörter können ihre Bedeutung erweitern, wie "Sache", das ursprünglich einen Gegenstand einer Auseinandersetzung meinte und nun für Gegenstände verschiedenster Art stehen kann. "Mut" hat eine Bedeutungsverengung erfahren, da es früher für Gemütszustände schlechthin stand (vgl. engl. "mood"). Und "Hammer" stand im Germanischen für "Fels, Stein" und hat eine Bedeutungsverschiebung erfahren. (Ich sehe bei diesen Beispielen vom Wandel der lautlichen und schriftlichen Gestalt ab.) Diese drei grundsätzlichen Arten des Bedeutungswandels (Erweiterung, Verengung, Verschiebung) lassen sich auf zahlreiche Weisen weiter differenzieren. Dabei fallen einige grundsätzliche Tendenzen auf. Z.B. tritt eine "Verschlechterung" der Bedeutung (Annahme negativer Bedeutungskomponenten) häufiger auf als eine Verbesserung. Das Seminar soll einige Bedeutungswandelphänomene vorstellen und sich Theorien des Bedeutungswandels vornehmen. Diese sollen auf ihre Erklärungskraft hinsichtlich der Wandeltendenzen untersucht werden. Da ein großer Teil der Seminarliteratur englischsprachig sein wird, sind Englischkenntnisse erforderlich. |