Kommentar |
Charakterisiert ist das Genre der Künstlernovelle wesentlich dadurch, dass entsprechende Texte nicht nur als Realisierung bestimmter ästhetischer Auffassungen zu begreifen sind, sondern sie derlei Auffassungen auch mehr oder minder explizit verhandeln. Im Zentrum des Geschehens stehen meist Schriftsteller, Maler, Musiker oder Schauspieler, deren künstlerisches Schaffen sie in einen problematischen Gegensatz zur (bürgerlichen) Gesellschaft, ja zu den Anforderungen des Lebens an sich bringt. Dieser Konflikt aber wird, wie wir durch die genaue Lektüre paradigmatischer Werke herausarbeiten wollen, in der Romantik, im Vormärz und im Realismus auf je spezifische Art und Weise inszeniert und bewertet.
Zu den im Seminar zu lesenden Texten zählen die folgenden: Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts, Georg Büchner: Lenz, Franz Grillparzer: Der arme Spielmann, Eduard Mörike: Mozart auf der Reise nach Prag, Theodor Storm: Pole Poppenspäler. |