Ob „Sintflut“ oder „Höllensturz“ – die gegenwärtige Geschichtswissenschaft greift einerseits zu biblischen Katastrophenbildern, um die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zu charakterisieren.
Andererseits betont sie die Offenheit und Gestaltbarkeit der historischen Prozesse jener Jahre. Die Vorlesung greift beide Perspektiven auf und beleuchtet die Krisen- und Konflikthaftigkeit der Zwischenkriegszeit
für die unterschiedlichen Staaten und Gesellschaften in Europa samt seiner Kolonien. Ausgehend von den tiefgreifenden Veränderungen nach Ende des Ersten Weltkriegs analysiert sie die neu entstehenden politischen
und gesellschaftlichen Ordnungen der 1920er- und 1930er-Jahre. Ein besonderes Augenmerk gilt der Präsenz von Krieg und Gewalt und den Verfahren sozialer In- und Exklusion. |