Kommentar |
Die wachsende Integration Europas und die zunehmende Globalisierung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sind gesellschaftliche Megatrends, die tradierte gesellschaftliche Strukturen und etablierte gesellschaftspolitische Denkmuster stark in Frage stellen. Neue „Mobilitäten“ sowie neue soziale Verknüpfungen zwischen Kulturen und über Ländergrenzen hinweg führen zu einer rasanten Veränderung etablierter Institutionen. Gewohnte Vorstellungen von „lokaler“ oder „nationalstaatlicher“ Integration werden durch neue Formen transnationaler Vergesellschaftung und kultureller Vielfalt herausgefordert. Auch wenn die Nationalstaaten heute nach wie vor zentral sind für die Integration von politischen Gemeinwesen und für die Mobilisierung von politischen Interessen und Loyalitäten, stehen die Nationalstaaten heute zunehmend unter Druck, sich gegenüber globalen Prozessen und global agierenden Akteuren zu behaupten. Aus diesem Spannungsverhältnis erwachsen neue soziale Spannungen und politische Konfliktkonstellationen, die das gegenwärtige politische Klima in Deutschland und Europa stark beeinflussen.
In diesem Seminar werden Grundlagen der Europasoziologie und der Soziologie der Globalisierung vermittelt. Gegenstand des Seminars ist die eingehende Beschäftigung mit der Geschichte, wesentlichen Akteuren und Ereignissen der europäischen Integration der Europäisierung einerseits und der Globalisierung andererseits. Neben der Vermittlung zentraler fachlicher Grundlagen liegt in diesem Kurs auch ein besonderes Augenmerk auf der Erörterung didaktischer Grundlagen bei der Vermittlung von soziologischen und gesellschaftspolitisch relevanten Fragestellungen. |