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Essen ist Grüne Hauptstadt Europas. Nach Ljubljana 2016 und Bristol 2015, hat Essen den Wettbewerb der Europäischen Kommission gewonnen und trägt den Titel im Jahr 2017. Der Titel ist als Anerkennung bisheriger Bemühungen und zukünftiger Pläne im Bereich umweltbezogener Aktivitäten europäischer Städte konzipiert. Grund genug sich dem Themenfeld aus wissenschaftlicher Sicht unter dem Aspekt der Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu nähern.
Angesichts der Annahme, dass 2050 zwei Drittel der Menschen weltweit in Städten leben wird, besteht ein zentraler Nachhaltigkeitsaspekt in der Frage, wie diese Menschen jetzt und in Zukunft ernährt werden (vgl. WBGU 2016). Der Anbau von Nahrungsmitteln in Städten wird vielfach diskutiert und es wird mit verschiedenen Ansätzen experimentiert. Im Projektseminar werden wir uns mit einem solchen Konzept beschäftigen, dem der essbaren Stadt. Es wird untersucht in welcher Weise dieses Konzept zu einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt Essen beitragen und wie es in Essen umgesetzt werden kann.
Bisher einmalig in der Umsetzung der essbaren Stadt in Deutschland ist die Stadt Andernach. Hier wurden kurzer Hand durch Einzelakteure in der Stadtverwaltung öffentliche Flächen mit Nutzpflanzen begrünt. Seit 2010 prägen Kartoffeln und Basilikum ehemalige Blumenbeete.
Die Idee der essbaren Stadt ist auch ein Thema in der Grünen Hauptstadt Europas – Essen 2017. Anfang Oktober sollen am „Tag des urbanen Gärtnerns“ Akteure aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik zusammenkommen und ein Netzwerk „essbare Stadt Essen“ gründen, welches die Umsetzung des Konzepts in die Hand nimmt. Für das Projektbüro der Grünen Hauptstadt werden die Teilnehmer*innen eine Projektstudie zu den Möglichkeiten einer essbaren Stadt Essen bis zum Jahr 2027 anfertigen. Kann Essen bis zur Internationalen Gartenausstellung in der „Metropole Ruhr“ 2027 zur essbaren Stadt werden? Was sind die Potentiale des Konzepts der essbaren Stadt? Was sind die Chancen und Hindernisse für eine solche Entwicklung in Essen? Wer sind wichtige Akteure? Was sind zentrale Schritte in den kommenden zehn Jahren?
Die erarbeitete Projektstudie soll am „Tag des urbanen Gärtnerns“ den Akteuren aus Politik und Verwaltung öffentlichkeitswirksam übergeben werden. Die Vorstellung der Projektergebnisse dient dazu, Essens Wandlungsprozess zur essbaren Stadt konkret einzuleiten.
Lernziele:
Studierende haben in Kleingruppen eine Projektstudie über die Potentiale des Konzepts der essbaren Stadt für die Stadt Essen erarbeitet. Sieverfügen über Erfahrungen mit projektbezogenem Arbeiten in der Gruppe. Sie können (qualitative) Forschungsmethoden anwenden und die erhobenen Ergebnisse für Praxispartner*innen aus Politik und Verwaltung aufbereiten. Sie sind befähigt, die Ergebnisse professionell zu präsentieren und schriftlich aufzubereiten. Die Studierenden verfügen über Kenntnisse über nachhaltige Transformationen von Städten. Insbesondere sind sie mit dem Format der Europäischen Grünen Hauptstadt sowie dem Konzept der essbaren Stadt vertraut. |