Kommentar |
Inhalte:
Der anthropogene Klimawandel, Kämpfe um fossile Naturressourcen oder die Finanzkrise ermöglichen einen Wendepunkt in der Betrachtung bestehender Wachstums- und Wohlstandskonzepte. Nicht nur von einem normativ begründeten Standpunkt der Nachhaltigkeit, braucht es neue Indikatoren, die Produktions- und Konsumverhältnisse anders zu denken. Insbesondere die kapitalistischen Industriegesellschaften können derzeit mit ihrem stagnierenden Wirtschaftswachstum auch schon empirisch als Postwachstumsgesellschaften begriffen werden. In der Wissenschaft wird sich schon länger intensiv mit dem Phänomen des Postwachstums auseinandergesetzt und die damit einhergehenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Erfordernisse bearbeitet. Auch in der Politik wurden mit der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“ versucht, neue Begriffe und Instrumente für die Wohlstandsdebatte zu entwickeln, wenn auch nur mit mäßigem Erfolge, denn zu stark sind hier die Interessenskonflikte. Weiterhin sind soziale Bewegungen wie die Degrowth aktiv, alternative Formen des Wirtschaftens voran zu bringen. Für ein besseres Verständnis dieser Entwicklungen, auch im Globalen Süden, werden im Seminar ausgehend von der Klärung der Begriffe Wachstum, Wohlstand und Postwachstum ihre Beziehung zueinander systematisch beleuchtet. Es werden wissenschaftliche Grundlagentexte aufgearbeitet und die Entwicklungen bis in die aktuelle Debatte um sozial-ökologische Transformationen und Nachhaltigkeit nachvollzogen, als auch die Position der Kritiker betrachtet.
Lernziele:
Studierende erlangen ein geschärftes Bewusstsein für die Bedeutung sozial-ökologischer Zukunftsfragen und können vernetzter und fachübergreifender argumentieren. Sie sind geübt im kritischen Hinterfragen von vermeintlich objektiven polit-ökonomischen Konzepten und Prozessen. |
Literatur |
Exemplarisches Literatur- und Webverzeichnis:
Adler, Frank / Schachtschneider, Ulrich. 2017. Postwachstumspolitiken. Wege zur wachstumsunabhängigen Gesellschaft. München: oekom Verlag.
Burchardt, Hans-Jürgen / Peters, Stefan (2017): Umwelt und Entwicklung in globaler Perspektive Ressourcen - Konflikte – Degrowth. Campus Verlag.
Garmann Johnsen, Christian / Nelund, Mette / Olaison, Lena / Meier Sorensen, Bent. 2017. Organizing for the post-growth economy. In: ephemera. Theory & politics in organization. Nr. 17(1).
Giacomo D'Alisa, Federico Demaria, Giorgios Kallis (Hrsg.) (2016): Degrowth. Handbuch für eine neue Ära, Oekom Verlag.
Jackson, Tim (2013): Wohlstand ohne Wachstum, Bonn |
Bemerkung |
Vorbesprechung: Mo, 29.01.2018, 14:15-15:45 Uhr, Casino (Gästehaus Studentenwerk) Block (v-frei): Fr/Sa, 02./03.03.2017, 10:15-16:00 Uhr, Casino
Späte Blockseminare eignen sich nicht für z.B. Studierende im letzten Semester. Das Bewertungsverfahren kann ab Prüfungs-/Abgabetermin sechs Wochen beanspruchen. Falls Terminwahrnehmung oder Prüfung scheitern, können wir Ihnen zu diesem späten Zeitpunkt ggf. auch keine Alternativen im laufenden Semester anbieten.
Diese Veranstaltung wurde speziell für Studierende des Studium liberale konzipiert! Kontakt über: studium-liberale@uni-due.de
Anmeldefrist ab dem 13.09.2017
Weitere Informationen zum Modul E3/Studium liberale, alle Veranstaltungen in chronologischer Reihenfolge, eine Liste freier Plätze etc. finden Sie oben unter "Weitere Links".
Die Veranstaltung ist anrechenbar für Bereich II des Zertifikats ‚Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘ der UDE. |
Leistungsnachweis |
Studienleistung zum Erwerb von ECTS-Credits:
Aktive Teilnahme und Impulsreferat (2 Credits)
Alle E3-Studierenden erhalten eine Benotung, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung ggf. in die Endnote eingeht.
Die Note setzt sich wie folgt zusammen: Impulsreferat 80%, mündliche Mitarbeit 20% |