Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
Startseite    Anmelden     
Logout in [min] [minutetext]

Juden-Figuren in der deutschsprachigen Literatur des 18. Jahrhunderts (Masterseminar) - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar/Übung Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester WiSe 2017/18 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 30
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist
Einrichtung :
Germanistik
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Do. 12:00 bis 14:00 c.t. wöch. A - A-B07     30.11.2017: Muss wegen Krankheit entfallen.
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Hermes, Stefan , PD Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Germanistik
Inhalt
Kommentar

Im Verlauf des 18. Jahrhunderts erfuhr der deutschsprachige Diskurs um die jüdische Minderheit eine merkliche Ausdifferenzierung. So wurden die Juden nicht mehr nur als Anders- bzw. Irrgläubige begriffen, sondern zusehends auch in protoethnologischer Perspektive und/oder als soziale Gruppe am Rande des Gemeinwesens wahrgenommen. Mit dieser Säkularisierungstendenz ging einerseits die sukzessive Ablösung des traditionellen Antijudaismus (etwa in der Nachfolge Luthers) durch den 'modernen' Antisemitismus einher, andererseits mehrten sich jene Stimmen, die – wie Christian Wilhelm Dohm in seiner Schrift Über die bürgerliche Verbesserung der Juden (1781) – für die überfällige Emanzipation der Minorität warben.

Im Rahmen des Seminars soll insbesondere eruiert werden, auf welche Weise sich die Werke von Autoren wie Gellert, Lessing, Goethe, Lenz und Schiller in diese diskursive Gemengelage einschrieben. Um dabei zu belastbaren Ergebnissen gelangen zu können, sind freilich auch völkerkundlich-anthropologische Abhandlungen – darunter Johann Jacob Schudts Jüdische Merckwürdigkeiten (1714) – sowie thematisch einschlägige Schriften von Kant, Mendelssohn und Herder (auszugsweise) zu berücksichtigen. Mit Blick auf all diese Texte ist danach zu fragen, für welche Art des Umgangs mit religiöser und kultureller Alterität sie sich explizit oder implizit aussprechen: Aggressive Plädoyers für die konsequente Exklusion oder gar Extermination der 'Fremden im Innern' werden uns dabei ebenso begegnen wie rigorose Assimilationsforderungen und humanistisch begründete Integrationsangebote. In jedem Fall aber wird es uns wesentlich darauf ankommen müssen, der häufig auszumachenden Interdependenz politischer, ethischer und poetologischer Gesichtspunkte auf den Grund zu gehen. So wäre beispielsweise zu diskutieren, inwieweit von Autoren aus der Mehrheitsgesellschaft unternommene Versuche, den Angehörigen einer diskriminierten Minderheit mittels bestimmter sprachlicher Verfahren 'eine Stimme zu verleihen', für ethisch legitim gelten können. Denn dass derlei wohlmeinende Bestrebungen prinzipiell Gefahr laufen, zu prekären Akten der Vereinnahmung und der Bemächtigung des Anderen zu gerinnen, ist schwerlich zu übersehen.

Auf theoretisch-methodischer Ebene zielt das Seminar nicht zuletzt darauf ab, in die Praxis einer interdisziplinär-kulturwissenschaftlich geöffneten Philologie einzuführen, die etwa Elemente der historischen Diskursanalyse sowie der Stereotypen- und der Interkulturalitätsforschung für sich zu nutzen weiß. Gleichwohl wird es für uns von größter Relevanz sein, die literarischen Strategien der einzelnen Autoren mittels intensiver close readings zu erschließen.

Literatur

Die zu lesenden Werke werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben (und teilweise über Moodle zur Verfügung gestellt).

Bemerkung

Zu erbringende Studienleistungen bzw. Bedingungen zum Erwerb eines Leistungsnachweises werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2017/18 , Aktuelles Semester: SoSe 2024