In der öffentlichen Aufmerksamkeit wird die Europäische Union (EU) vor allem durch die Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs wahrgenommen. Die weiteren Organe der EU erhalten Medienaufmerksamkeit ebenfalls eher punktuell. Die Wahlen zum Europäischen Parlament oder Entscheidungen der Kommission im Rahmen des Wettbewerbsrechts werden in den Medien ausgiebig rezipiert. Weit weniger Aufmerksamkeit erhalten die Verwaltungsstrukturen der EU. Diese Verwaltungsstrukturen stehen im Zentrum dieses Praxisseminars.
Im Wintersemester 2017/18 stehen dabei die theoretischen und empirischen Grundlagen im Vordergrund, d.h. in diesem Semester werden die Grundlagen der Verwaltung der Europäischen Kommission, des Ausschusswesens (die sog. Komitologie), der EU Agenturen sowie der Verwaltungsnetzwerke von nationalen Regulierungsbehörden vermittelt. Für das Verstehen von tagesaktuellen Politikprozessen in der EU ist ein grundlegendes Verständnis dieser Verwaltungsstrukturen unerlässlich.
A C H T U N G
Da die institutionellen Grundlagen der EU in dem Praxisseminar nicht vermittelt werden können, wird Studierenden, die diese Praxisseminar belegen, dringen empfohlen, im gleichen Semester auch das Aufbaumodul 1 Europäische Integration und Politik im europäischen Mehrebenensystem zu belegen! Die theoretischen und empirischen Inhalte dieses Praxisseminars bauen auf der entsprechenden Vorlesung dieses Moduls auf. Der regelmäßige Besuch dieser Vorlesung ist daher eine Grundvoraussetzung für das erfolgreiche Absolvieren dieses Praxisseminars!
Im Sommersemester 2018 werden die theoretischen und empirischen Grundlagen zu EU Verwaltungsstrukturen in einem Forschungsprojekt verarbeitet. In diesem Projekt soll der politikwissenschaftliche Forschungsprozess nachvollzogen werden, vor allem in Hinblick auf die Generierung, Analyse und Auswertung von Daten. Zu diesem Zweck wird die institutionelle Unabhängigkeit von EU Agenturen mit Hilfe von Qualitative Comparative Analysis (QCA) untersucht. Die Analyse von durch QCA ist besonders für Forschungsdesigns mittlerer Fallzahl geeignet und hat das Ziel, kausale Konfigurationen zu identifizieren, die zu bestimmten Resultaten führen.
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